Title (deu)
Anthropozäne Natur/Kulturen nach Latour in Döblins "Berge Meere und Giganten" (1924)
Author
Kerstin Katzlberger
Advisor
Eva Horn
Assessor
Eva Horn
Abstract (deu)
Die geowissenschaftliche Diskussion rund um die Formalisierung des Anthropozäns als neues Erdzeitalter beschreibt einen Menschen, der irreversible und langanhaltende Spuren im gesamten Erdsystem hinterlassen hat, beziehungsweise hinterlässt. Diese chemischen, biotischen oder künstlich-materiellen Signale, deren Vorkommen vor allem ab der Mitte des 20. Jahrhunderts stark zunimmt, werden als Anzeichen dafür verstanden, dass der menschliche Handlungsraum längst mit seiner (quasi-) natürli-chen Umgebung verbunden ist.
Bruno Latour verhandelt nun in Wir sind nie modern gewesen (1991) genau diese nichtmoderne Verbindung von Natur/Kulturen, Hybriden oder Kollektiven, so unter anderem seine Bezeichnungen, und setzt sie als Mittler als Ausgangspunkt einer Un-tersuchung ein. Die moderne Tradition einer strukturellen Trennung von Natur und Kultur wird verneint, da, so Latour, die Trennung immer gleichzeitig mit der Vermitt-lungspraxis auftritt. Im Zusammenhang mit dem Anthropozän beschreibt er darüber hinaus einen Handlungsbegriff, der das Handeln oder Wirken eines Akteurs immer in Relation zu anderen Akteuren begreift, die sich gegenseitig innerhalb eines Netzwer-kes beeinflussen, regulieren und anpassen.
Alfred Döblins Roman Berge Meere und Giganten (1924) handelt von einer mög-lichen Zukunft der Erde bis ins 27. Jahrhundert. Dabei treten nicht mehr menschliche Figuren als Protagonisten auf, sondern Natur/Kulturen, die sich als Erdmassen über den Planeten bewegen. Diese nichtmenschlichen Akteure setzen sich aus organischen und anorganischen, tierischen wie pflanzlichen oder auch menschlichen Materialien zusammen und stehen in ständiger Veränderung. Der utopische Roman Döblins er-zählt von Natur/Kulturen und deren Vernetzung auf globaler und zeitlich überdimen-sionierter Ebene und bindet dabei explizit geosphärische Akteure mit ein.
Keywords (deu)
AnthropozänLatourDöblinHybrideNatur/KulturBerge Meere und Giganten
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
117 Seiten
Number of pages
121
Study plan
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Psychologie und Philosophie
[UA]
[190]
[333]
[299]
Association (deu)
Title (deu)
Anthropozäne Natur/Kulturen nach Latour in Döblins "Berge Meere und Giganten" (1924)
Author
Kerstin Katzlberger
Abstract (deu)
Die geowissenschaftliche Diskussion rund um die Formalisierung des Anthropozäns als neues Erdzeitalter beschreibt einen Menschen, der irreversible und langanhaltende Spuren im gesamten Erdsystem hinterlassen hat, beziehungsweise hinterlässt. Diese chemischen, biotischen oder künstlich-materiellen Signale, deren Vorkommen vor allem ab der Mitte des 20. Jahrhunderts stark zunimmt, werden als Anzeichen dafür verstanden, dass der menschliche Handlungsraum längst mit seiner (quasi-) natürli-chen Umgebung verbunden ist.
Bruno Latour verhandelt nun in Wir sind nie modern gewesen (1991) genau diese nichtmoderne Verbindung von Natur/Kulturen, Hybriden oder Kollektiven, so unter anderem seine Bezeichnungen, und setzt sie als Mittler als Ausgangspunkt einer Un-tersuchung ein. Die moderne Tradition einer strukturellen Trennung von Natur und Kultur wird verneint, da, so Latour, die Trennung immer gleichzeitig mit der Vermitt-lungspraxis auftritt. Im Zusammenhang mit dem Anthropozän beschreibt er darüber hinaus einen Handlungsbegriff, der das Handeln oder Wirken eines Akteurs immer in Relation zu anderen Akteuren begreift, die sich gegenseitig innerhalb eines Netzwer-kes beeinflussen, regulieren und anpassen.
Alfred Döblins Roman Berge Meere und Giganten (1924) handelt von einer mög-lichen Zukunft der Erde bis ins 27. Jahrhundert. Dabei treten nicht mehr menschliche Figuren als Protagonisten auf, sondern Natur/Kulturen, die sich als Erdmassen über den Planeten bewegen. Diese nichtmenschlichen Akteure setzen sich aus organischen und anorganischen, tierischen wie pflanzlichen oder auch menschlichen Materialien zusammen und stehen in ständiger Veränderung. Der utopische Roman Döblins er-zählt von Natur/Kulturen und deren Vernetzung auf globaler und zeitlich überdimen-sionierter Ebene und bindet dabei explizit geosphärische Akteure mit ein.
Keywords (deu)
AnthropozänLatourDöblinHybrideNatur/KulturBerge Meere und Giganten
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
121
Association (deu)
License
- Citable links
- Other links
- Managed by
- Details
- Metadata
- Export formats