Abstract (deu)
Diese Forschungsarbeit befasst sich mit der Auswirkung des Transparenzfaktors auf die Evaluierung von Mensch-Chatbot Kommunikation und dem Chatbot als Kommunikationspartner.
Dafür wurden in einem qualitativen Forschungsrahmen, ein einfaktorielles Wizardof- Oz Experiment angelegt (Treatment: Transparenzfaktor), indem 12 Probanden entweder gemeinsam mit einem Chatbot (Chatbot Anna) oder einem Menschen (Anna) drei Aufgaben via Instant Messenger lösen mussten. Darunter ein Servicegespräch, eine Small Talk Situation und das Desert Survival Problem. Die Erhebung wurde im Anschluss mittels Fragebogen und qualitativem Leitfadeninterview durchgeführt.
Die Arbeit liefert einen grundlegenden Einblick in das Feld der Chatbot-Kommunikation und zeigt anhand der Ergebnisse, dass der Transparenzfaktor, sprich das Wissen über die Identität des Kommunikationspartners, einen entscheidenden Einfluss auf die Evaluierung des Kommunikationspartners Chatbot, sowie die Konversation selbst, hat. Bei der Evaluierung konnten vor allem zwei unterschiedliche Schwerpunkte festgemacht werden: Mensch-zu-Mensch-Konversationen werden vor allem auf Charakter- und Beziehungsebene bewertet; während Mensch-zu-Chatbot-Konversationen aus einer Effizienz- und Verständigungsperspektive (Aufgaben- & Kommunikationsebene) bewertet werden. Außerdem konnte gezeigt werden, dass auch unterschiedliche Verhaltens- und Bewertungsmuster, allein durch die Deklarierung als Mensch oder Chatbot, seitens des Nutzers evoziert werden. Aus den Erkenntnissen lassen sich schließlich auch für den zielgerichteten Einsatz von Chatbots praxisrelevante Implikationen ableiten.