Die Arbeit befasst sich mit der Kommunikation innerhalb von Paarbeziehungen unter dem Aspekt verstärkter Nutzung von Kommunikationstechnologien zur Beziehungspflege. Es wird auf zwischenmenschliche Kommunikation als solche, das Verständnis von Paarbeziehungen und den gesellschaftlichen, sowie medialen Einflüssen auf diese, als auch den technologischen Wandel eingegangen, der die Kommunikation in dieser bedingt. Das Ziel der Arbeit ist es, Zusammenhänge zwischen Kommunikation und Beziehungszufriedenheit aufzuzeigen, sowie die Rolle computervermittelter Kommunikation mit besonderem Augenmerk auf die Nutzung von Mobile Instant Messenger zu erläutern. Dabei werden verschiedene theoretische Modelle zur Erklärung computervermittelter Kommunikation diskutiert, wie z.B. die Social Information Processing Theory und die Social Presence Theory, aber auch der Uses-and-Gratifications-Approach. Neben den unterschiedlichen Meiatisierungs-Einflüssen auf die Paarkommunikation heute, wird auch die Bindungstheorie hinzugezogen, um eventuelle Bedürfnisse bezüglich der Kommunikation innerhalb der Beziehung durch den Bindungsstil besser zu verstehen. Die Erhebung findet mittels Online-Fragebogen statt (N=419) und sammelt Erkenntnisse zu Mediennutzungsgewohnheiten in der Beziehung, Erwartungshaltungen bezüglich mediatisierter Beziehungspflege, impliziertem Druckempfinden aufgrund ständiger Erreichbarkeit, der Instrumentalisierung von Kommunikationstechnologien zur Überwachung des Partners bzw. der Partnerin und beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Beziehungszufriedenheit, Zufriedenheit bezüglich der Mobile Instant Messenger-Kommunikation, und dem Bindungsstil der Teilnehmer_innen. Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Mobile Instant Messenger nach Face-to-Face-Kommunikation die meist-genutzte und wichtigste Kommunikationsform in Beziehungen darstellt, Nutzer_innen sich aber auch eine Reduzierung dieser wünschen - ganz besonders Paare, die nicht im selben Haushalt leben. Paare, die zusammen leben, sind zufriedener mit der Kommunikation innerhalb der Beziehung, als auch der Beziehung selbst, wohingegen Teilnehmer_innnen, die nicht mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin zusammen leben, eine geringere Zufriedenheit bezüglich der Mobile Instant Messenger-Kommunikation aufweisen. Teilnehmer_innen wünschen sich mehr Face-to-Face-Kommunikation, als auch mehr Telefonieren in ihrer Beziehung. In Fernbeziehungen wird sich häufiger Videotelefonie gewünscht. WhatsApp ist die bevorzugte Mobile Instant Messenger-Applikation für Beziehungskommunikation, Teilnehmer_innen instrumentalisieren die verschiedenen Funktionen dieser aber auch zur Überwachung der Kommunikation mit dem bzw. der Partner_in. Teilnehmer_innen, die zu Kontrollverhalten neigen, neigen auch eher zu Electronic Intrusion - der wichtigste Faktor für das Überwachen der Kontakte des Partners bzw. der Partnerin ist allerdings, dass Teilnehmer_innen ein verstärktes Sicherheitsgefühl durch Kontrolle erfahren. Dieser Faktor ist auch wichtiger, als der Bindungsstil, wobei der Bindungsstil die Kommunikationspräferenzen in der Beziehung bezüglich Mediennutzung, die Zufriedenheit mit der (Mobile Instand Messenger-)Kommunikation als auch die Beziehungszufriedenheit beeinflusst. Ängstlich gebundene Teilnehmer_innen erfahren eher Sicherheit durch Kontrolle. Auf der einen Seite wird eine weitere Thematisierung des Bindungsstils in Bezug zu Kommunikationspraktiken in Paarbeziehungen empfohlen, auf der anderen Seite eine genauere Auseinandersetzung mit den Bedingungen für ein verstärktes Sicherheitsempfinden durch Kontrolle, und der Rolle von Kommunikationstechnologien im Bezug dazu.
The thesis deals with the communication within romantic relationships under the aspect of increased use of communication technologies for relationship maintenance. The focus is on interpersonal communication as such, the understanding of relationships between couples and social as well as media influences on them, as well as the technological change that influences communication in relationships. The aim of the thesis is to show connections between communication and relationship satisfaction, as well as to explain the role of computer-mediated communication in romantic relationships with special attention to the use of Mobile Instant Messenger. Various theoretical models for explaining interpersonal as well as computer-mediated communication are discussed, such as e.g. the Social Information Processing Theory and the Social Presence Theory, but also the Uses and Gratifications Approach. In addition to the different influences on couple communication today, attachment theory is also used to better understand possible needs for communication within the relationship through the attachment styles. The survey is carried out using an online questionnaire (N = 419) and gathers insights into media usage habits in the relationship, expectations regarding mediatised relationship maintenance, implied pressure on the basis of constant availability, the instrumentalisation of communication technologies for monitoring the partner and examines the relationships between relationship satisfaction, satisfaction with Mobile Instant Messenger communication, and the attachment style of the participants. Findings suggest that Mobile Instant Messenger is the most used and most important form of communication in relationships after face-to-face communication, but users also want it to be reduced - especially couples who do not live in the same household. Couples living together are more satisfied with communication within the relationship, as well as with the relationship itself, whereas participants who do not live with their partner have lower satisfaction with Mobile Instant Messenger communication. Participants want more face-to-face communication, as well as more phone calls in their relationship. In long-distance relationships more video calling is desired. WhatsApp is the preferred mobile instant messenger application for relationship communication, participants exploit the various functions of this but also to monitor the communication with the partner. Participants prone to control behaviors are also more prone to Electronic Intrusion - however, the most important factor in monitoring the partner's or partner's contacts is that participants experience a heightened sense of security through control. This factor is also more important than the attachment style, even though the attachment style influences the communication preferences in the relationship, satisfaction with (Mobile Instant Messenger-) communication, as well as relationship satisfaction. Anxiously attached participants experience more security through control. On the one hand, a further emphasis on the attachment style in relation to communication practices in romantic relationships is recommended, on the other hand, a closer examination of the conditions for a heightened sense of security through control, and the role of communication technologies in relation to it.
Die Arbeit befasst sich mit der Kommunikation innerhalb von Paarbeziehungen unter dem Aspekt verstärkter Nutzung von Kommunikationstechnologien zur Beziehungspflege. Es wird auf zwischenmenschliche Kommunikation als solche, das Verständnis von Paarbeziehungen und den gesellschaftlichen, sowie medialen Einflüssen auf diese, als auch den technologischen Wandel eingegangen, der die Kommunikation in dieser bedingt. Das Ziel der Arbeit ist es, Zusammenhänge zwischen Kommunikation und Beziehungszufriedenheit aufzuzeigen, sowie die Rolle computervermittelter Kommunikation mit besonderem Augenmerk auf die Nutzung von Mobile Instant Messenger zu erläutern. Dabei werden verschiedene theoretische Modelle zur Erklärung computervermittelter Kommunikation diskutiert, wie z.B. die Social Information Processing Theory und die Social Presence Theory, aber auch der Uses-and-Gratifications-Approach. Neben den unterschiedlichen Meiatisierungs-Einflüssen auf die Paarkommunikation heute, wird auch die Bindungstheorie hinzugezogen, um eventuelle Bedürfnisse bezüglich der Kommunikation innerhalb der Beziehung durch den Bindungsstil besser zu verstehen. Die Erhebung findet mittels Online-Fragebogen statt (N=419) und sammelt Erkenntnisse zu Mediennutzungsgewohnheiten in der Beziehung, Erwartungshaltungen bezüglich mediatisierter Beziehungspflege, impliziertem Druckempfinden aufgrund ständiger Erreichbarkeit, der Instrumentalisierung von Kommunikationstechnologien zur Überwachung des Partners bzw. der Partnerin und beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Beziehungszufriedenheit, Zufriedenheit bezüglich der Mobile Instant Messenger-Kommunikation, und dem Bindungsstil der Teilnehmer_innen. Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Mobile Instant Messenger nach Face-to-Face-Kommunikation die meist-genutzte und wichtigste Kommunikationsform in Beziehungen darstellt, Nutzer_innen sich aber auch eine Reduzierung dieser wünschen - ganz besonders Paare, die nicht im selben Haushalt leben. Paare, die zusammen leben, sind zufriedener mit der Kommunikation innerhalb der Beziehung, als auch der Beziehung selbst, wohingegen Teilnehmer_innnen, die nicht mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin zusammen leben, eine geringere Zufriedenheit bezüglich der Mobile Instant Messenger-Kommunikation aufweisen. Teilnehmer_innen wünschen sich mehr Face-to-Face-Kommunikation, als auch mehr Telefonieren in ihrer Beziehung. In Fernbeziehungen wird sich häufiger Videotelefonie gewünscht. WhatsApp ist die bevorzugte Mobile Instant Messenger-Applikation für Beziehungskommunikation, Teilnehmer_innen instrumentalisieren die verschiedenen Funktionen dieser aber auch zur Überwachung der Kommunikation mit dem bzw. der Partner_in. Teilnehmer_innen, die zu Kontrollverhalten neigen, neigen auch eher zu Electronic Intrusion - der wichtigste Faktor für das Überwachen der Kontakte des Partners bzw. der Partnerin ist allerdings, dass Teilnehmer_innen ein verstärktes Sicherheitsgefühl durch Kontrolle erfahren. Dieser Faktor ist auch wichtiger, als der Bindungsstil, wobei der Bindungsstil die Kommunikationspräferenzen in der Beziehung bezüglich Mediennutzung, die Zufriedenheit mit der (Mobile Instand Messenger-)Kommunikation als auch die Beziehungszufriedenheit beeinflusst. Ängstlich gebundene Teilnehmer_innen erfahren eher Sicherheit durch Kontrolle. Auf der einen Seite wird eine weitere Thematisierung des Bindungsstils in Bezug zu Kommunikationspraktiken in Paarbeziehungen empfohlen, auf der anderen Seite eine genauere Auseinandersetzung mit den Bedingungen für ein verstärktes Sicherheitsempfinden durch Kontrolle, und der Rolle von Kommunikationstechnologien im Bezug dazu.
The thesis deals with the communication within romantic relationships under the aspect of increased use of communication technologies for relationship maintenance. The focus is on interpersonal communication as such, the understanding of relationships between couples and social as well as media influences on them, as well as the technological change that influences communication in relationships. The aim of the thesis is to show connections between communication and relationship satisfaction, as well as to explain the role of computer-mediated communication in romantic relationships with special attention to the use of Mobile Instant Messenger. Various theoretical models for explaining interpersonal as well as computer-mediated communication are discussed, such as e.g. the Social Information Processing Theory and the Social Presence Theory, but also the Uses and Gratifications Approach. In addition to the different influences on couple communication today, attachment theory is also used to better understand possible needs for communication within the relationship through the attachment styles. The survey is carried out using an online questionnaire (N = 419) and gathers insights into media usage habits in the relationship, expectations regarding mediatised relationship maintenance, implied pressure on the basis of constant availability, the instrumentalisation of communication technologies for monitoring the partner and examines the relationships between relationship satisfaction, satisfaction with Mobile Instant Messenger communication, and the attachment style of the participants. Findings suggest that Mobile Instant Messenger is the most used and most important form of communication in relationships after face-to-face communication, but users also want it to be reduced - especially couples who do not live in the same household. Couples living together are more satisfied with communication within the relationship, as well as with the relationship itself, whereas participants who do not live with their partner have lower satisfaction with Mobile Instant Messenger communication. Participants want more face-to-face communication, as well as more phone calls in their relationship. In long-distance relationships more video calling is desired. WhatsApp is the preferred mobile instant messenger application for relationship communication, participants exploit the various functions of this but also to monitor the communication with the partner. Participants prone to control behaviors are also more prone to Electronic Intrusion - however, the most important factor in monitoring the partner's or partner's contacts is that participants experience a heightened sense of security through control. This factor is also more important than the attachment style, even though the attachment style influences the communication preferences in the relationship, satisfaction with (Mobile Instant Messenger-) communication, as well as relationship satisfaction. Anxiously attached participants experience more security through control. On the one hand, a further emphasis on the attachment style in relation to communication practices in romantic relationships is recommended, on the other hand, a closer examination of the conditions for a heightened sense of security through control, and the role of communication technologies in relation to it.