Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit einer Reihe von Zeichnungen und Radierungen Rembrandt van Rijns, welche die Heilung des Lahmen an der schönen Pforte zum Inhalt haben und zwischen den Jahren 1629 und 1659 entstanden sind. Da die Werke nicht nur zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, sondern auch zahlreiche weitere Unterschiede in der Art der Darstellung aufweisen, eignen sie sich hervorragend, um zu erforschen, wie sich Rembrandt mit einem spezifischen Thema auseinandersetzt und zu verschiedenen Lösungen gelangt.
In der ausführlichen Betrachtung der einzelnen Arbeiten wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Faktoren wie die Textgrundlage, die Kunst oder die Zeit, in welche Rembrandt lebte, auf dessen Wiedergabe des Wunders nehmen. Vor allem durch den Vergleich mit anderen Werken wird aufgezeigt, wie weit Rembrandt von den Arbeiten anderer Künstler, wie zum Beispiel den Grafiken Marten van Heemskercks oder den Gemälden Pieter Lastmans, beeinflusst wurde und welche Elemente er von deren Darstellungen übernahm. In diesem Prozess werden nicht nur Gemeinsamkeiten deutlich, sondern auch Unterschiede, welche offenbaren, welche neuen Lösungen Rembrandt schuf.
Die Arbeit zeigt auf, dass Rembrandt durch ein Zusammenwirken von externen und internen Faktoren zu seinen Ergebnissen gelangt, denn nicht nur der Einfluss von Aspekten wie der Druckgraphik oder der Theologie wird deutlich, sondern auch, dass Rembrandt diese äußerst individuell verarbeitet, indem er variiert, neu kombiniert und das Thema manchmal bewusst auf den Kopf stellt. Er wird dabei nicht nur von der Suche nach einer idealen Darstellungsweise angetrieben, sondern erforscht verschiedene mögliche Umsetzungen des Themas.