Abstract (deu)
Diese Studie analysiert den systematischen Einsatz von Hassreden gegenüber indigenen Frauen in
Guatemala und spiegelt die Auswirkungen intersektionaler Diskriminierung wider. Das Ziel dieser
Arbeit ist es, Hassreden gegenüber indigenen Frauen zu konzipieren und die Merkmale dieses
Diskurses zu analysieren. Durch umfangreiche Literaturrecherchen und mittels zwölf
teilstrukturierter Interviews mit WissenschaftlerInnen, JournalistInnen,
MenschenrechtsverteidigerInnen und VertreterInnen sozialer Organisationen konnte ein tieferer
Einblick in dieses Thema gewonnen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Hassreden gegenüber
indigenen Frauen in fast jedem privaten und öffentlichen Raum zu finden und von Diskriminierung,
Rassismus und Sexismus geprägt sind. In Bezug auf die primären Provokateure und bei der
Festigung des öffentlichen Diskurses scheinen der Staat und die Medien eine wichtige Rolle zu
spielen. In Guatemala ist die Hassrede Teil eines systemischen Problems, das auf einer kolonialen
Logik, einem System der Dominanz und auf ausgeprägten Machtstrukturen beruht. Diese Studie
argumentiert, dass es notwendig ist, sich mit Hassreden und deren Auswirkungen auf indigene
Frauen auseinanderzusetzen und dieses Thema verstärkt in den öffentlichen Diskurs zu rücken.