Title (deu)
Relative Deprivation und Solidarität
Erklärungen exkludierender Einstellungen
Author
Leo Kovatsch
Advisor
Hildegard Weiss
Assessor
Hildegard Weiss
Abstract (deu)
Die wachsende Zustimmung des Rechtspopulismus in Österreich lässt sich als eine Verkleinerung der Reichweite der Solidarität in der Bevölkerung konzipieren. Für die Erklärung dieser Entwicklung gehört die These der kollektiven relativen Deprivation (KRD) zu den in der Forschungsliteratur bekanntesten Ansätzen: Die Wahrnehmung von Gruppenbenachteiligung führt zu Ungerechtigkeitsempfinden und zu Protestverhalten. Das Verhältnis zwischen der KRD und der Grenzen der unterschiedlichen Solidaritätstypen wird mittels Regressionsanalysen ergründet, in denen die Konzepte der materiellen Unzufriedenheit, der politischen Ohnmacht, der rechtspopulistischen Ideologie und die soziodemographischen Variablen kontrolliert werden. Die Analyse ergibt, dass die KRD die sozialstaatliche Solidarität innerhalb der Eigengruppe fördert, sie aber mit den Out-Groups verhindert. Signifikante Zusammenhänge zwischen der KRD und dem ehrenamtlichen Handeln und der symbolischen Solidarität mit Personen im Ausland waren nicht zu erkennen. Zudem wurden deutliche KRD-unabhängige Effekte festgestellt: während die rechtspopulistische Ideologie deutliche negative Effekte auf die Solidarität mit den Out-Groups hatte, verstärkte ein hoher Bildungsabschluss die Solidarität mit diesen.
Abstract (eng)
The growing support of right-wing populism in Austria can be interpreted as a shrinking of the range of solidarity in the population. One of the most well-known explanations of this development is the theory of collective relative deprivation (CRD): The perception of group disadvantage causes feelings of injustice and therefore protest behavior. The relation between CRD and different solidarity-types was evaluated through Regression analysis, by which the concepts of material insecurity, political powerlessness, right-wing populist ideology and socio-demographic variables were controlled. The analysis shows that CRD fosters state-run solidarity within the group and circumvents it with the Out-Groups. Significant relations between CRD and solidary action or symbolic solidarity with people from foreign countries could not be found. Furthermore, CRD-independent effects were found: while right-wing ideology had a negative effect on solidarity with the Out-Groups, a high educational degree amplified it.
Keywords (eng)
SolidarityRelative DeprivationRight-wing PopulismWelfare ChauvinismXenophobiaLosers of Modernization
Keywords (deu)
SolidaritätRelative DeprivationRechtspopulismusWohlfahrtschauvinismusFremdenfeindlichkeitModernisierungsverlierer
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
82 Seiten : Illustrationen
Number of pages
83
Study plan
Masterstudium Soziologie
[UA]
[066]
[905]
Members (1)
Title (deu)
Relative Deprivation und Solidarität
Erklärungen exkludierender Einstellungen
Author
Leo Kovatsch
Abstract (deu)
Die wachsende Zustimmung des Rechtspopulismus in Österreich lässt sich als eine Verkleinerung der Reichweite der Solidarität in der Bevölkerung konzipieren. Für die Erklärung dieser Entwicklung gehört die These der kollektiven relativen Deprivation (KRD) zu den in der Forschungsliteratur bekanntesten Ansätzen: Die Wahrnehmung von Gruppenbenachteiligung führt zu Ungerechtigkeitsempfinden und zu Protestverhalten. Das Verhältnis zwischen der KRD und der Grenzen der unterschiedlichen Solidaritätstypen wird mittels Regressionsanalysen ergründet, in denen die Konzepte der materiellen Unzufriedenheit, der politischen Ohnmacht, der rechtspopulistischen Ideologie und die soziodemographischen Variablen kontrolliert werden. Die Analyse ergibt, dass die KRD die sozialstaatliche Solidarität innerhalb der Eigengruppe fördert, sie aber mit den Out-Groups verhindert. Signifikante Zusammenhänge zwischen der KRD und dem ehrenamtlichen Handeln und der symbolischen Solidarität mit Personen im Ausland waren nicht zu erkennen. Zudem wurden deutliche KRD-unabhängige Effekte festgestellt: während die rechtspopulistische Ideologie deutliche negative Effekte auf die Solidarität mit den Out-Groups hatte, verstärkte ein hoher Bildungsabschluss die Solidarität mit diesen.
Abstract (eng)
The growing support of right-wing populism in Austria can be interpreted as a shrinking of the range of solidarity in the population. One of the most well-known explanations of this development is the theory of collective relative deprivation (CRD): The perception of group disadvantage causes feelings of injustice and therefore protest behavior. The relation between CRD and different solidarity-types was evaluated through Regression analysis, by which the concepts of material insecurity, political powerlessness, right-wing populist ideology and socio-demographic variables were controlled. The analysis shows that CRD fosters state-run solidarity within the group and circumvents it with the Out-Groups. Significant relations between CRD and solidary action or symbolic solidarity with people from foreign countries could not be found. Furthermore, CRD-independent effects were found: while right-wing ideology had a negative effect on solidarity with the Out-Groups, a high educational degree amplified it.
Keywords (eng)
SolidarityRelative DeprivationRight-wing PopulismWelfare ChauvinismXenophobiaLosers of Modernization
Keywords (deu)
SolidaritätRelative DeprivationRechtspopulismusWohlfahrtschauvinismusFremdenfeindlichkeitModernisierungsverlierer
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
83