Abstract (deu)
Durch die voranschreitende Entwicklung von Mobiltelefonen wurden Smartphones zu kompakten, tragbaren Computern, die orts- und zeitunabhängig durch ihre Internetfähigkeit, Zugriff auf unzählige Inhalte gewähren. Doch die bahnbrechenden Fortschritte der letzten Jahrzehnte erleichtern die zwischenmenschliche Kommunikation mit abwesenden Personen nicht nur, sondern können Face-to-Face Interaktionen ebenso negativ beeinträchtigen. Die vorliegende grundlagenwissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit der Störung oder Unterbrechung einer Interaktion durch das Smartphone in heterosexuellen Partnerschaften, welche mit dem Begriff Partner Phubbing (PPhubbing) bezeichnet wird. Ziel der empirischen Studie ist, das Verhalten näher zu beschreiben, zu erklären und den Einfluss davon auf die Partnerschaft zu untersuchen.
In einem nicht-experimentellen Studiendesign wurden Daten einer Ad-hoc-Stichprobe von 682 jungen Erwachsenen zur Partnerschaft und zum PPhubbing-Verhalten des/der PartnerIn, mittels Online-Fragebogen erhoben.
Die Ergebnisse veranschaulichen, dass PPhubbing ein weit verbreitetes Phänomen darstellt. Sie liefern Einblicke, unter welchen Gegebenheiten das Verhalten sowohl eher als auch vermehrt auftritt. In dieser Studie wird dargelegt, warum und wo gephubbt wird und welche Smartphone-Inhalte bei der Interaktionsunterbrechung genutzt werden. Ebenso wird aufgezeigt, an welchen Orten PPhubbing und welche Inhalte währenddessen am störendsten empfunden wird bzw. werden. Es konnte zwischen PPhubbing und der Partnerschaftszufriedenheit ein negativer Zusammenhang gefunden werden, der zudem über den Konflikt aufgrund von PPhubbing partiell mediiert wird. Weiterführende Analysen zur Ermittlung des Stellenwerts von PPhubbing demonstrierten, dass vor allem die Kommunikationszufriedenheit einen wesentlichen Beitrag an der Vorhersage der Partnerschaftszufriedenheit leistet und der Einfluss des problematischen Smartphone-Verhaltens nicht überschätzt werden darf.
Für Folgearbeiten werden ein longitudinales, experimentelles Studiendesign mit klarer Operationalisierung des Begriffs PPhubbing, ein darauf angepasstes Erhebungsinstrument und die Erfassung der Sichtweise beider Partner angeregt.