Title (deu)
Komponieren in Südtirol Anfang des 20. Jahrhunderts: zu Leben und Werk Erwin Vales
Author
Antonius Widmann
Advisor
Birgit Lodes
Assessor
Birgit Lodes
Abstract (deu)
Die Biographie und das Lebenswerk des größtenteils unbekannten Südtiroler Komponisten Erwin Vale spielen sich in einer soziologisch wie historisch sehr spannenden Epoche ab. Geboren im Jahr 1906 erlebte Vale als junger Mann die Annexion Südtirols durch Italien in der Folge des ersten Weltkrieges. Damit gingen die systematische Unterdrückung der deutschen Volksgruppe in der Region und die politische Agenda einer gezielten Italianisierung einher. Vale studierte in den frühen Zwanzigerjahren Violine in Trient, versuchte später, sich eine Existenz in Innsbruck aufzubauen, verbrachte den Großteil seines Lebens dann aber doch im heimatlichen Tramin im Südtiroler Unterland. Dort arbeitete er als Volkschullehrer, Gastronom und Kapellmeister/Chorleiter. Gleichzeitig entstand aber auch ein ansehnliches Oeuvre aus vornehmlich deutschsprachigen Klavierliedern – allein schon das womöglich ein rebellischer Akt gegen den Faschismus im Italien der Zwischenkriegszeit. Die Stile, in denen sich Vale dabei bewegt, rangieren von klassizistischen über folkloristische bis hin zu spätromantischen Tongebilden. Auch Klavier- und Orgelwerke sowie Chorsätze finden sich im Nachlass des Komponisten. Ziel und Zweck der vorliegenden Masterarbeit ist es, Leben und Werk des Komponisten Erwin Vale erstmals umfangreich zu dokumentieren. Dabei wird untersucht, inwieweit „modernes“ bzw. „ernsthaftes“ Komponieren unter den gegebenen zeitgeschichtlichen Umständen in Südtirol überhaupt denkbar war. Am Fallbeispiel von Erwin Vale wird so auch ein allgemeineres Bild einer musikhistorisch wenig aufgearbeiteten Regional-Epoche gezeichnet.
Keywords (deu)
LiedErwin ValeKompositionKomponistSüdtirol20. JahrhundertFaschismusZwischenkriegszeitTramin
Type (deu)
Extent (deu)
171 Seiten
Number of pages
171
Study plan
Masterstudium Musikwissenschaft
[UA]
[066]
[836]
Members (1)
Title (deu)
Komponieren in Südtirol Anfang des 20. Jahrhunderts: zu Leben und Werk Erwin Vales
Author
Antonius Widmann
Abstract (deu)
Die Biographie und das Lebenswerk des größtenteils unbekannten Südtiroler Komponisten Erwin Vale spielen sich in einer soziologisch wie historisch sehr spannenden Epoche ab. Geboren im Jahr 1906 erlebte Vale als junger Mann die Annexion Südtirols durch Italien in der Folge des ersten Weltkrieges. Damit gingen die systematische Unterdrückung der deutschen Volksgruppe in der Region und die politische Agenda einer gezielten Italianisierung einher. Vale studierte in den frühen Zwanzigerjahren Violine in Trient, versuchte später, sich eine Existenz in Innsbruck aufzubauen, verbrachte den Großteil seines Lebens dann aber doch im heimatlichen Tramin im Südtiroler Unterland. Dort arbeitete er als Volkschullehrer, Gastronom und Kapellmeister/Chorleiter. Gleichzeitig entstand aber auch ein ansehnliches Oeuvre aus vornehmlich deutschsprachigen Klavierliedern – allein schon das womöglich ein rebellischer Akt gegen den Faschismus im Italien der Zwischenkriegszeit. Die Stile, in denen sich Vale dabei bewegt, rangieren von klassizistischen über folkloristische bis hin zu spätromantischen Tongebilden. Auch Klavier- und Orgelwerke sowie Chorsätze finden sich im Nachlass des Komponisten. Ziel und Zweck der vorliegenden Masterarbeit ist es, Leben und Werk des Komponisten Erwin Vale erstmals umfangreich zu dokumentieren. Dabei wird untersucht, inwieweit „modernes“ bzw. „ernsthaftes“ Komponieren unter den gegebenen zeitgeschichtlichen Umständen in Südtirol überhaupt denkbar war. Am Fallbeispiel von Erwin Vale wird so auch ein allgemeineres Bild einer musikhistorisch wenig aufgearbeiteten Regional-Epoche gezeichnet.
Keywords (deu)
LiedErwin ValeKompositionKomponistSüdtirol20. JahrhundertFaschismusZwischenkriegszeitTramin
Type (deu)
Number of pages
171