Abstract (deu)
Während Studien über den Effekt von Virtual Reality (VR) bereits interpersonelle Eigenschaften und weitere Empathie anregende Mechanismen herausgearbeitet haben, gibt es derzeit wenig Indikatoren, die einen Effekt von Gruppenzugehörigkeiten auf den Effekt von VR Filmen auf Empathie untersuchen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese Lücke zu schließen, indem ein positiver Effekt von Gruppenidentifikation auf Empathie und die Intention zu prosozialem Verhalten angenommen und untersucht wird. Zudem werden Präsenz und Verkörperung eines Avatars als Mediatoren zwischen Gruppenidentifikation und Empathie angenommen. Ergebnisse eines Quasi-Experiments mit Menschen mit und ohne Behinderung zeigen, dass Menschen mit niedriger und moderater Identifikation mit Menschen mit Behinderung weniger Empathie zu der eigenen Gruppe zeigen, während eine hohe Identifikation keinen Unterschied zwischen den Gruppen erkennen lässt. Zusätzlich zeigt sich eine unvollständige Mediation von Gruppenidentifikation auf Empathie über Verkörperung eines Avatars und Präsenz. Kein Zusammenhang zwischen Empathie und der Intention sich prosozial zu verhalten, konnte festgestellt werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass VR sehr wohl Empathie mit Menschen, die nicht einer Gruppe angehören, kreieren kann. Des weiteren, kann Gruppenzugehörigkeit sogar einen negativen Effekt auf Empathie haben, der nur bei Menschen mit hoher Gruppenidentifikation aufgehoben wird.