Abstract (deu)
In dieser Arbeit wird der Paläokonservatismus in den USA zwischen ca. 1965 und 1995 untersucht. Seine Wurzeln im traditionellen, christlichen Konservatismus werden anhand von Personen wie Russell Kirk oder den Südstaaten-Agrariern nachgezeichnet, anschließend wird aufgezeigt, wie sich der Traditionalismus zum Paläokonservatismus entwickelte und dabei mehrere Fusionen, aber auch Brüche einging, etwa mit dem Libertarismus, aber auch der populistischen New Right. In Reagans Amtszeit waren Konservative in den USA politisch und kulturell einflussreicher als je zuvor in der Nachkriegszeit, doch zu jener Zeit begannen auch die internen Auseinandersetzungen zwischen Neo- und Paläokonservativen über die Begriffs- und Deutungshoheit innerhalb der Republikanischen Partei. Der Zerfall der Sowjetunion bedeutete auch den Verlust eines gemeinsamen Feindbildes, sodass es zum offenen Bruch und zur Marginalisierung des Paläokonservatismus kam, aber auch zu thematischen Reorientierungen und zu selbstständigen Präsidentschafts-Kandidaturen wie jener Patrick Buchanans 1992. Die Ursachen für die Konflikte, aber auch die internen Vorgänge beim späteren Wandel der Bewegung um die 1990er-Wende werden in der Arbeit untersucht. Damit trägt sie zu einem besseren Verständnis des amerikanischen Nachkriegskonservatismus bei und führt zu einem besseren Verständnis aktueller politischer Entwicklungen in den USA.