Abstract (deu)
Der Vertrag von Neuberg von 1379 markiert den Beginn einer verworrenen Zeit in der Geschichte Österreichs. Die Habsburger Dynastie und ihre Länder werden in zwei, später sogar drei, getrennte Linien geteilt. Die Teilung erlaubt den einzelnen Ländern zwar jeweils ihre eigene Individualität zu entwickeln, die Gesamtmacht des Hauses Habsburg schrumpft jedoch. Erst nach vielen Verwicklungen kann Maximilian I. erstmals 1493 wieder alle Teile der Habsburgischen Länder vereinen. Diese Arbeit behandelt den über hundert Jahre dauernden Prozess der Wiedervereinigung der habsburgischen Erblande. Von der ursprünglichen Teilung unter den Herzögen Albrecht III. und Leopold III., über deren direkte Erben, zum Streit zwischen den Brüdern Kaiser Friedrich III. und Herzog Albrecht VI., dem Leben und Tod Ladislaus Postumus und den Kämpfen gegen König Matthias Corvinus , bis schließlich zur Machtergreifung Maximilians I. Dabei stützt sich die Arbeit sowohl auf Originalquellen aus den Archiven, als auch auf die einschlägige Fachliteratur. Besonderes Augenmerk liegt dabei auch die Situation der Landstände, die am Beispiel des Sonderfalls Tirol näher beleuchtet werden. Wie stehen die Stände zur Erbteilung und welches Verhältnis haben sie zu den jeweils herrschenden Fürsten und ihrer jeweiligen Herrschaft? Wieweit hilft die Erbteilung den einzelnen Ländern bei der Schaffung oder Abgrenzung ihrer eigenen, unabhängigen Identität?