Abstract (deu)
Unser Forschungsprojekt basiert auf zwei thematischen Säulen, die beide für sich bereits erforscht werden: Schönheit und Entscheidungsfindung. Wir haben die Replikation bestehender Studien rund um die Unconscious Thought Theory, die von Dijksterhuis und Nordgren (2006) entwickelt wurde, im Umfeld der empirischen Ästhetik angestrebt. Nach der Unconscious Thought Theory sind Entscheidungen, die auf unbewussten Denkprozessen beruhen, denjenigen Entscheidungen überlegen, die auf Basis von bewusster Evaluation oder spontan getroffen werden. Wir erwarten, dass Schönheit der Grund für diese Überlegenheit ist. Unsere Hypothesen nehmen an, dass unbewusstes Denken zu besseren Entscheidungen führt, das heißt zu mehr Zufriedenheit mit der getroffenen Entscheidung, weil es unbewusst das wichtige Entscheidungskriterium Schönheit angemessen gewichtet. Unser Forschungsprojekt ist von Dijksterhuis und van Olden (2006) adaptiert und besteht aus zwei Experimenten, in denen wir unterschiedliche Stimuli-Sets verwenden. Diese wissenschaftliche Arbeit widmet sich dem ersten dieser beiden Experimente, in dem wir Kunstpostkarten als Stimuli verwendet haben. Basierend auf den Daten von 106 Teilnehmern und Teilnehmerinnen konnten wir bestehende Evidenzen, dass unbewusste Denkprozesse zu besseren Entscheidungen führen, nicht replizieren. Wir konnten außerdem keine Hinweise darauf finden, dass Schönheit eine signifikante Rolle in unbewussten Denkprozessen spielt, verglichen mit bewussten Denkprozessen oder spontanen Entscheidungen. Nichtsdestotrotz deuten unsere Daten daraufhin, dass Schönheit in jedem Denkprozess und in jeder Entscheidung ein wichtiges Kriterium darstellt.