Abstract (deu)
Die Einnahme von anabolen androgenen Steroiden ist im Sport generell nicht erlaubt, es würde dem Athleten einen verbotenen Vorteil gegenüber sauberen Konkurrenten verschaffen. Dennoch kommt es immer wieder zu Betrugsskandalen von Sportlern, die die Anti-Doping Regelungen des Internationalen Olympischen Komitees und der Welt Anti-Doping Agentur missachten. Die Detektion von solchen illegalen Substanzen stellt die entsprechenden Labors immer wieder vor sich ständig ändernde Herausforderungen.
Besonders der Missbrauch von endogenen anabolen androgenen Steroiden, wie zum Beispiel Testosteron, ist schwer bestimmbar. Diese Stoffe werden auch körpereigen gebildet, daher muss zusätzlich die Herkunft bestimmt werden. Die einzige Möglichkeit exogen zugeführtes Testosteron vom endogenen eindeutig unterscheiden zu können, ist der Vergleich der Verhältnisse stabiler Kohlenstoffisotope von Testosteron und seinen Metaboliten, diese Analyse erfolgt mittels Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie. Ein Nachteil dieser Methode ist die Anfälligkeit auf Fehler durch Verunreinigungen. Im Urin, der verwendeten Probenmatrix für Dopingtests, liegen die Steroide als Konjugate vor, zusätzlich noch viele weitere Matrixsubstanzen. Daher muss die Probe vor einer endgültigen Analyse einer umfangreichen und gründlichen Probenvorbereitung unterzogen werden.
Die derzeit im Anti-Doping Labor Seibersdorf angewandte Methode setzt die enzymatische Hydrolyse zur De-konjugation von Steroid-Glucuroniden ein. Anschließend werden die freien Steroide über eine präparative Hochleistungsflüssigchromatographie in einzelne Fraktionen aufgeteilt. Diese werden danach über Chromatographie gekoppelt mit Verbrennungs-Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie auf das Kohlenstoffisotopenverhältnis analysiert.
Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie wurde eine alternative Methode für die Probenvorbereitung von Urinproben entwickelt. Dabei werden die Steroid-Konjugate zunächst über präparative Hochleistungsflüssigchromatographie aufgetrennt und ausgewählte Glucuronide in Fraktionen gesammelt. Anschließend erfolgt die Dekonjugation durch saure Hydrolyse der Glucuronide. Letztendlich wird das Kohlenstoffisotopenverhältnis der freien Steroide wie in der Routine mittels Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie bestimmt.
Die entwickelte Methode liefert Ergebnisse die vergleichbar sind mit jenen der Routine-Methode. Analyseergebnisse von positiven und negativen Qualitätskontrollproben erfüllen alle entsprechenden Kriterien der Welt Anti-Doping Agentur, daher ist die Methode prinzipiell für den Zweck geeignet.