Abstract (deu)
Diese Masterarbeit setzt sich mit der Arbeitsmarktintegration von Männern mit Hafterfahrung auseinander. Am Beispiel des Berliner Männervollzugs und speziell an den Teilnehmern des Kompetenzfeststellungsverfahrens (KFV, n= 342) wird ermittelt, welchen Nutzen schulische und berufliche Qualifizierungsmaßnahmen und das Arbeiten im Vollzug für die Zeit nach Haft haben. Dafür wird mittels des komplementären Mixed-Methods-Ansatzes einerseits quantitativ auf die Zukunftsvorstellungen der KFV-Teilnehmer und ihre Umsetzbarkeit im Vollzug eingegangen, anderseits qualitativ der Nutzen der beruflichen Maßnahmen aus Sicht der Resoberater dargestellt.
Dabei kann gezeigt werden, dass die beruflichen Ziele der Gefangenen häufig nicht auf berufliche Mobilitätswünsche, sondern auf die Verbesserung oder Verkürzung der Haftzeit zurückzuführen sind, wodurch Ausbildungen, die über die Entlassung hinaus andauern, häufig abgebrochen werden. Zur Erreichung der beruflichen Ziele ist bei vielen KFV-Teilnehmern eine Qualifikation notwendig, die jedoch bei Umsetzung der KFV-Empfehlung nicht immer realisiert werden könnte. Während in der Forschungsarbeit nicht beantwortet werden kann, wie modulare Qualifikationen und einzelne Module am Arbeitsmarkt aufgenommen werden, kann über den Arbeitseinsatz in Haft gesagt werden, dass er zwar die Schlüsselqualifikationen der Gefangenen zu verbessern vermag, jedoch keine Arbeitszeugnisse ausgestellt werden, die für die Entlassenen einen wertvollen Nachweis ihrer Arbeitserfahrung darstellen würden. Die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt lässt es dennoch zu, dass sowohl Hilfs- als auch Fachkräfte aus dem offenen Vollzug und nach Haft schnell Arbeit finden und dem Führungszeugniseintrag keine große Rolle beigemessen wird.