Abstract (deu)
Flechten werden schon seit langer Zeit von Menschen und Tieren verwendet. Dabei werden sie von Tieren meist als Nahrung genutzt, von den Menschen aber wurden schon früh die sekundären Metabolite verwendet. So wurden sie zum Färben von Stoffen verwendet, als Gift, zur Herstellung von Parfums und auch als Säure/Base Indikator. Heutzutage wird sehr viel Forschung in die sekundären Metabolite investiert, da sie in der Medizin Einzug gefunden haben. Früher wurden Flechten nach Signaturenlehre zu medizinischen Zwecken verwendet. Signaturenlehre bedeutet, dass Pflanzen oder Pflanzenteile, welche bestimmter menschlicher Organe optisch ähnlich, sind zur Heilung dieser Organe verwendet werden. Heutzutage werden spezielle Flechtensäuren extrahiert und finden als Antibiotika Einsatz, aber auch in der Krebsforschung. Da bisher nur der gesamte Flechtenkörper mit high performance liquid chromatography extrahiert wurde, hatte man bis dato wenig Vorstellung davon, wo sich im Flechtenkörper die sekundären Metabolite befinden.
In dieser Arbeit wird versucht die sekundären Metabolite Usninsäure, Fumarprotocetrarsäure, Stictinsäure, Norstictinsäure, Atranorin, Chloratranorin, Physodsäure und Gyrophorsäure in den Flechten Lobaria pulmonaria, Pseudovernia furfuracea, Usnea dasypoga, Umbilicaria hirsuta, Cladonia foliacea, Cladonia furcata und Usnea antarctica zu lokalisieren. Dies wurde durch Fluoreszenzmikroskopie, Lambdascans und Elektronenmikroskopie bewerkstelligt. Es wurden zuerst von jeder Flechte Querschnitte mit dem Schlittenmicrotom und per Hand angefertigt, welche dann im Fluoreszenzmikroskop mit unterschiedlichen Wellenlängen untersucht wurden. Anschließend wurden Lambdascans durchgeführt, welche die gleichen Ergebnisse zeigen sollten, nur genauer als die Fluoreszenzbilder. Diese Querschnitte wurden dann auch auf Stubs geklebt und mit Kohle bedampft, um sie unter dem Elektronenmikroskop mittels Elementaranalyse untersuchen zu können. Dabei wurde von jeder Flechte eine Elementzusammensetzung gemessen und eine Pointmap erstellt. Mit Hilfe all dieser Messungen wurde nun versucht im Flechtenthallus die sekundär Metabolite zu lokalisieren.
Da die meisten der Flechtensäuren nur aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen, konnte eine Lokalisierung bis auf eine Ausnahme mit den Pointmaps leider nicht bestimmt werden. Allerdings stellte sich heraus, dass man Rückschlüsse auf den
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Boden, auf dem die Flechte gewachsen ist, durch diese Messmethode ermitteln kann. Die Lambdascans von Flechten mit gleichen Metaboliten wurden miteinander verglichen.