Abstract (deu)
Diese Arbeit stellt den Versuch dar, Roberto Espositos Überlegungen zur Biopolitik mit jenen zum Dispositiv der Person zu verbinden. Ausgangspunkt bildet sein Begriff der Immunisierung, den er als seine spezifische Neuerung gegenüber Foucault ansieht. Immunisierungen sind jene (institutionelle) Strukturen, die eine Gemeinschaft entwickelt, um sich vor ihrer eigenen Auflösung zu schützen, nämlich Besitz, Gesetz und Souveränität. Letztere fußt auf ihrer immunologischen Verschränkung mit dem Dispositiv der Person, indem die souveräne Instanz selbst als Person schlechthin darüber verfügt, wer Person ist und wer nicht. Dies gibt Anlass zu einer eingehenden Auseinandersetzung mit den verschiedenen von Esposito beschriebenen Konfigurationen besagten Dispositivs. Die These der Arbeit ist, dass sie alle auf Immunisierungen basieren, die den Körper in seiner Eigenständigkeit verkennen. Dem gegenüberzustellen ist der Begriff des Unpersönlichen, den Esposito in Anlehnung an Simon Weil einführt. In der Folge wird die mögliche Verbindung des Begriffs des Unpersönlichen mit einem anderen, bei Esposito angedeuteten Verständnis des Körpers herausgearbeitet.