Abstract (deu)
Der folgende Text befasst sich mit der wissenschaftlichen Karriere und der Person Michael Pollaks. Es ist der Lebenslauf Pollaks, welcher in Episoden und Schwerpunkten dargestellt wird und es zum Ziel hat, einen Überblick zu erhalten, welcher in manchen Bereichen in wissenschaftliche und persönliche Details übergeht. Es ist ein Beitrag zur Geschichte der österreichischen, aber auch darüber hinaus in andere Länder reichenden Soziologie, welcher seinen Ursprung Anfang der 1970er Jahre nimmt und bis zum Ableben Pollaks und darüber hinaus reicht. Pierre Bourdieu liefert mit seiner Stellungnahme zu „einer Soziologie der Soziologen“ die Antwort, weshalb es von Interesse ist, sich mit der Geschichte der Soziologie und seiner Proponenten zu befassen. Denn es ist oft das als selbstverständlich wahrgenommen Detail, welches zusätzliches Interesse wecken sollte. Das Offensichtliche wird demnach eher zu Interesse führen, als es das Verborgene tut. Daher liegt das Interesse, neben ausgewählten Hauptwerken, vor allem Personen zur Sprache kommen zu lassen, die mit Michael Pollak auf persönlicher und/oder akademischer Ebene zu tun hatten. Diese liefern Ergebnisse die in einem Überblick an Hand der Kapitalsorten nach Bourdieu dargestellt werden. Die Verknüpfung der Inhalte der fünf Gespräche und ausgewählten Texten von und über Michael Pollak, geschieht in einer Gegenüberstellung der verschiedenen Sichtweisen in dieser übergeordneten Struktur. Das Ergebnis präsentiert sich in einem Netzwerk Pollaks, welches an Hand seiner Publikationen dargestellt wird. Weiter zeigt sich eine Ausgangshypothese, nämlich die Randstellung Pollaks in der österreichischen Soziologie, als eine Frage des Blickwinkels. Dieser hat maßgeblich Einfluss darauf, ob von einer Randstellung gesprochen werden kann oder nicht. Die dargestellten Nachrufe und Interviews zeigen nur einen Teil des Ganzen. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Tragweite seiner Arbeiten und Leistungen, welche bis heute, in vor allem methodischer Hinsicht, immer noch Geltung haben. Außerdem wird der ständige Austausch zwischen Michael Pollak mit seinem privaten und wissenschaftlichen Umfeld dargestellt und auch die Zielstrebigkeit bzw. das Engagement vor Augen geführt, mit welcher Pollak die inspiratorische Kraft, die sein Soziologieverständnis und seine Persönlichkeit bis heute noch in Teilen der Disziplin und in seinem privaten Umfeld hinterlassen hat.