Abstract (deu)
Diese Masterarbeit soll Subjektkonstitution und Erinnerung und ihre Verbindung zueinander in Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert zeigen. Die grundlegende Forschungsfrage ist, wie Subjektivität und Erinnerung zusammenhängen. Problematisiert wird, dass sich das Subjekt durch eine Entfremdung auflöst und die Erinnerung nicht an die Zeit, sondern an den Raum gebunden ist. Zeitnah zur Berliner Kindheit entstanden die sprachphilosophischen Aufsätzen Lehre vom Ähnlichen und Über das mimetische Vermögen, die neben der ersten Spracharbeit Benjamins, Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen, die wichtigsten theoretischen Bezüge dieser Arbeit darstellen. Darüber hinaus ist die Berliner Chronik Ausgangspunkt und wichtigste Vorarbeit der Berliner Kindheit.
Die Berliner Kindheit und Benjamins Exilierung stehen in einem engen Zusammenhang, was sich an der Publikationsgeschichte nachvollziehen lässt. Benjamins ›Methode der Impfung‹ zeigt seinen Umgang mit Erinnerung und zentral ist auch der ›Augenblick des Eingedenkens‹, welcher den „Raum“, den „Augenblick“ und das „Unstetige“ umfasst.
Die Erarbeitung von Benjamins Versuch, der Struktur des Erinnerns eine sprachliche Gestalt zu geben und die hermeneutische Aufschlüsselung der Beziehung zwischen Subjektivität und Erinnerung, sind zentrales Ziel dieser Masterarbeit.