In der Literatur werden die Höfe von Leopold VI. und Friedrich II. oft als kulturelle Zentren, insbesondere des Minnesangs, gerühmt, welche viele Künstler anzogen. Die Entwicklung des höfischen Lebens – Was wurde gefördert, was konnte erblühen? – ist ein Spiegelbild des politischen und wirtschaftlichen Wandels der Zeit. Aufgrund der unterschiedlichen politischen Haltung der beiden letzten Babenberger, bzw. der politisch anders gestalteten Zeiten, haben sich auch deren Höfe in verschiedene Richtungen entwickelt. In der folgenden Arbeit sollen nicht nur Werke von Walther von der Vogelweide, Tannhäuser, Neidhart und Ulirch von Lichtenstein bezüglich der gezeichneten Bildnisse Leopolds VI. und Friedrichs II. von Österreich und der Steiermark im Inhalt verglichen, sondern auch Einträge der Annalen aus Melk, Klosterneuburg und Heiligenkreuz miteinbezogen werden. Im Fokus steht dabei die Inzinierung der Herzöge in den jeweiligen Texten. Dabei soll die Wechselwirkung zwischen höfischer Kultur und politischen Veränderungen beleuchtet werden.