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Title (deu)
Physiologie des Stillens - Evaluierung des Stillverhaltens von in Wien lebenden Frauen
Author
Barbara Reithofer
Adviser
Petra Rust
Assessor
Petra Rust
Abstract (deu)
Muttermilch stellt die perfekte Nahrung für Säuglinge in den ersten Lebensmonaten dar. Durch die optimale Zusammensetzung an Nährstoffen und antimikrobiellen sowie immun-modulierenden Komponenten schützt Stillen das Kind vor zahlreichen infektiösen und nichtinfektiösen Krankheiten. Auch für die Mutter hat Stillen einen großen gesundheitlichen Nutzen und kann das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs senken. In dieser Masterarbeit werden wissenschaftliche Erkenntnisse über die Muttermilchzusammensetzung und die gesundheitsförderlichen Effekte des Stillens auf Mutter und Kind zusammengefasst. Auch die Stilldauer wird aus historischer, kultureller und biologischer Sicht betrachtet. Methoden und Gründe für das Abstillen, sowie Einflussfaktoren auf das Stillen werden erhoben. Anhand eines Fragebogens werden Frauen im Wartezimmer randomisiert gezogener Wiener Kinderarztpraxen zu Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit und Lebensstil befragt. Mittels quantitativer Analyse wird das Stillverhalten von in Wien lebenden Frauen anschließend untersucht und mit aktuellen Empfehlungen, sowie vorangegangenen nationalen und internationalen Stillevaluierungen verglichen. 135 Frauen werden in dieser Studie befragt. Unter diesen Müttern haben 66,4 % in den ersten 4 Monaten nach der Geburt voll gestillt. 29,9 % der Teilnehmerinnen stillten in diesem Zeitraum partiell und haben ihrem Kind auch Säuglingsanfangsnahrung gegeben. 3,7 % der Frauen stillten gar nicht. Die 135 Frauen wurden in 9 pädiatrischen Arztpraxen Wiens (Zufallsstichprobe) rekrutiert (7 verschiedenen Wiener Gemeindebezirke). 74,1 % der Frauen wurden in Kassenordinationen befragt, 25,9 % der Mütter in Wahlarzt- bzw. Privatordinationen rekrutieren. Die Auswertung der Fragebögen zeigte für folgende Variablen einen signifikanten Zusammenhang zum Stillverhalten: Der Gemeindebezirk, in dem sich die pädiatrische Ordination befindet, korreliert mit der Stilldauer (längste Stilldauer in Leopoldstadt, kürzeste Stilldauer in Favoriten). Mehrgebärende Mütter stillen signifikant häufiger voll in den ersten 4 Monaten als Erstgebärende. Zweit geborene Kinder werden häufiger voll gestillt, als dritt, viert oder fünft geborene Babys. Frauen, die ihre Stillentscheidung schon vor der Schwangerschaft treffen, stillen häufiger voll in den ersten 4 Monaten als Frauen, die sich erst während der Schwangerschaft für das Stillen entscheiden. Je länger der erste Hautkontakt nach der Geburt dauert, umso häufiger wird in den ersten 4 Monaten ausschließlich gestillt. Ein früher Stillbeginn wirkt sich positiv auf die Stillfrequenz in den ersten 5 Lebenstagen aus. Der BMI der Mütter vor der Schwangerschaft korreliert mit der Stillfrequenz in den ersten 4 Monaten (vollstillende Frauen haben einen niedrigeren BMI als Partiellstillende). Je höher das Bildungsniveau (gemessen an der höchsten abgeschlossenen Ausbildung) der Frau, desto eher wird in den ersten Monaten voll gestillt und umso länger dauert die Stillzeit. Je länger die Stillzeit dauert, umso eher trinken Mütter hin und wieder Alkohol. Sportliche Mütter stillen häufiger voll in den ersten 4 Lebensmonaten und auch insgesamt länger. Aufgrund der vielen Vorteile des Stillens für Mutter und Kind sind Initiativen notwendig, um das Stillen weiter zu fördern. Vor allem unter schwierigen Umständen wie nach Frühgeburten und in Stillkrisen ist eine Unterstützung durch Fachkräfte (Stillberaterinnen) wichtig, um Stillen zu ermöglichen.
Keywords (deu)
StillenWienMuttermilchSäuglingStillverhalten
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1362900
rdau:P60550 (deu)
121 Seiten : Diagramme
Number of pages
125
Members (1)
Title (deu)
Physiologie des Stillens - Evaluierung des Stillverhaltens von in Wien lebenden Frauen
Author
Barbara Reithofer
Abstract (deu)
Muttermilch stellt die perfekte Nahrung für Säuglinge in den ersten Lebensmonaten dar. Durch die optimale Zusammensetzung an Nährstoffen und antimikrobiellen sowie immun-modulierenden Komponenten schützt Stillen das Kind vor zahlreichen infektiösen und nichtinfektiösen Krankheiten. Auch für die Mutter hat Stillen einen großen gesundheitlichen Nutzen und kann das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs senken. In dieser Masterarbeit werden wissenschaftliche Erkenntnisse über die Muttermilchzusammensetzung und die gesundheitsförderlichen Effekte des Stillens auf Mutter und Kind zusammengefasst. Auch die Stilldauer wird aus historischer, kultureller und biologischer Sicht betrachtet. Methoden und Gründe für das Abstillen, sowie Einflussfaktoren auf das Stillen werden erhoben. Anhand eines Fragebogens werden Frauen im Wartezimmer randomisiert gezogener Wiener Kinderarztpraxen zu Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit und Lebensstil befragt. Mittels quantitativer Analyse wird das Stillverhalten von in Wien lebenden Frauen anschließend untersucht und mit aktuellen Empfehlungen, sowie vorangegangenen nationalen und internationalen Stillevaluierungen verglichen. 135 Frauen werden in dieser Studie befragt. Unter diesen Müttern haben 66,4 % in den ersten 4 Monaten nach der Geburt voll gestillt. 29,9 % der Teilnehmerinnen stillten in diesem Zeitraum partiell und haben ihrem Kind auch Säuglingsanfangsnahrung gegeben. 3,7 % der Frauen stillten gar nicht. Die 135 Frauen wurden in 9 pädiatrischen Arztpraxen Wiens (Zufallsstichprobe) rekrutiert (7 verschiedenen Wiener Gemeindebezirke). 74,1 % der Frauen wurden in Kassenordinationen befragt, 25,9 % der Mütter in Wahlarzt- bzw. Privatordinationen rekrutieren. Die Auswertung der Fragebögen zeigte für folgende Variablen einen signifikanten Zusammenhang zum Stillverhalten: Der Gemeindebezirk, in dem sich die pädiatrische Ordination befindet, korreliert mit der Stilldauer (längste Stilldauer in Leopoldstadt, kürzeste Stilldauer in Favoriten). Mehrgebärende Mütter stillen signifikant häufiger voll in den ersten 4 Monaten als Erstgebärende. Zweit geborene Kinder werden häufiger voll gestillt, als dritt, viert oder fünft geborene Babys. Frauen, die ihre Stillentscheidung schon vor der Schwangerschaft treffen, stillen häufiger voll in den ersten 4 Monaten als Frauen, die sich erst während der Schwangerschaft für das Stillen entscheiden. Je länger der erste Hautkontakt nach der Geburt dauert, umso häufiger wird in den ersten 4 Monaten ausschließlich gestillt. Ein früher Stillbeginn wirkt sich positiv auf die Stillfrequenz in den ersten 5 Lebenstagen aus. Der BMI der Mütter vor der Schwangerschaft korreliert mit der Stillfrequenz in den ersten 4 Monaten (vollstillende Frauen haben einen niedrigeren BMI als Partiellstillende). Je höher das Bildungsniveau (gemessen an der höchsten abgeschlossenen Ausbildung) der Frau, desto eher wird in den ersten Monaten voll gestillt und umso länger dauert die Stillzeit. Je länger die Stillzeit dauert, umso eher trinken Mütter hin und wieder Alkohol. Sportliche Mütter stillen häufiger voll in den ersten 4 Lebensmonaten und auch insgesamt länger. Aufgrund der vielen Vorteile des Stillens für Mutter und Kind sind Initiativen notwendig, um das Stillen weiter zu fördern. Vor allem unter schwierigen Umständen wie nach Frühgeburten und in Stillkrisen ist eine Unterstützung durch Fachkräfte (Stillberaterinnen) wichtig, um Stillen zu ermöglichen.
Keywords (deu)
StillenWienMuttermilchSäuglingStillverhalten
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1362901
Number of pages
125