Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Varietät des Spanischen der Kanaren, genauer genommen, mit dem Wortschatz Teneriffas im Vergleich zwischen heute und der Herausgabe der Atlanten von Manuel Alvar López im Jahr 1975. Um die Veränderungen des Wortschatzes auf Teneriffa zu untersuchen, habe ich, ausgehend vom Fragebogen zu Alvars Atlanten (1975), eine Befragung zum aktiven Wortschatz von Bewohnerinnen und Bewohner verschiedener Altersstufen Teneriffas durchgeführt.
Verschiedenste Sprachen und Varietäten haben auf die kanarische Varietät Einfluss genommen und ihr eine Vielfalt an Charakteristika und Lexemen gegeben. Die Globalisierung und der starke Einfluss der spanischen Standardvarietät und des Englischen seit der Mitte des letzten Jahrhunderts und das damit verbundene Aussterben von Sprachen sind der Hintergrund für die Frage, ob und wie sich das kanarische Spanisch seit 1975 verändert hat, und ob auch die kanarische Varietät im Begriff ist, ersetzt zu werden. Aus den erhobenen Daten und dem chronologischen Vergleich zu Alvars geographischen Ergebnissen (1975) habe ich folgende Tendenzen in Bezug auf den Wandel der kanarischen Varietät festgestellt: Je jünger die befragte Altersklasse, desto geringer die Varianz an verschiedenen Lexemen. Demnach hat sich entweder die kanarische Varietät insgesamt dem Standardspanischen angenähert, oder die lokalen Varietäten sind unter dem Dach einer einheitlichen Varietät konvergiert. Dabei nimmt die Varianz der Lexeme, die innerhalb Teneriffas stark variieren, schneller ab als Lexeme, die eine geringe Varianz aufweisen. Diese Entwicklung wurde anhand des Beispiels der Hauptinsel Teneriffas untersucht und es ist davon auszugehen, dass eine ähnliche Entwicklung auch auf den anderen Inseln bereits stattfindet oder stattfinden wird.