Abstract (deu)
Meine vorliegende Diplomarbeit zeigt auf, dass Barbara Frischmuths Frauenfiguren nicht der Norm entsprechen, da die traditionellen Familienmuster aufgebrochen werden. Die Protagonist*innen der Werke Die Ferienfamilie, Der Sommer, in dem Anna verschwunden war, Woher wir kommen sowie Verschüttete Milch wählen unbewusst oder bewusst neue Formen von Familie, wie die Patchworkfamilie rund um Nora aus Die Ferienfamilie, oder versuchen wie Anna aus Der Sommer, in dem Anna verschwunden war aus der scheinbaren Familienidylle auszubrechen.
Anhand der Erzähltextanalyse wurden die Protagonist*innen der Werke charakterisiert und deren Beziehungen zueinander untersucht sowie verglichen, auch die Leerstelle Vater, die in allen genannten Werken vorkommt, spielt dabei eine Rolle. Im Zuge der Diplomarbeit wurde eine Einordnung ins Genre Familien- und Generationenromane durchgeführt, wobei vor allem Verschüttete Milch sehr stark diesem Genre zugeordnet werden konnte, sowie Bezüge zu Feminismen hergestellt. Das Genre Familien- und Generationenromane, das geprägt ist von Erinnerungskultur und meist mehrere Generationen einer Familie beinhaltet, und der gesellschaftliche Wandel des Familienbegriffs wurden in der Diplomarbeit hinterleuchtet.