Title (deu)
Der Volkstribun von Ottakring
Entstehung und Entwicklung der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung im sechzehnten Wiener Gemeindebezirk, erzählt und analysiert anhand der Lebensgeschichte Franz Schuhmeiers
Author
Philip Schuh
Advisor
Oliver Rathkolb
Assessor
Oliver Rathkolb
Abstract (deu)
In der vorliegenden Diplomarbeit wird das Leben und politische Wirken des Ottakringer Arbeiterführers Franz Schuhmeier ausführlich dargestellt. Mit der Gegenüberstellung von Primärquellen und Sekundärliteratur, wird parallel zur politischen Biographie Schuhmeiers die allmähliche Etablierung der Sozialdemokratie in der österreichischen Parteienlandschaft sowie die sozioökonomische Situation des Ottakringer Proletariats geschildert.
Im Jahr 1864 in ärmlichen Verhältnissen in Wien geboren, kam Schuhmeier Ende der 1880er Jahre in die Politik. Er wurde Vertrauensmann der noch jungen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und gründete im Ottakringer Bezirksteil Neulerchenfeld den Bildungsverein „Apollo“. Zusätzlich agitierte der rhetorisch talentierte Schuhmeier auf Versammlungen und den ab 1890 jährlich stattfindenden Maifeiern, sowie in seiner 1891 gegründeten Zeitung „Volkstribüne“. In den 1890er Jahren kam ihm zudem, unter anderem in der Funktion als Parteisekretär, eine zentrale Rolle in der Wahlrechtsagitation zu. Gemeinsam mit Jakob Reumann wurde er im Jahr 1900 von der Ottakringer Wählerschaft zum ersten sozialdemokratischen Wiener Gemeinderat bestimmt. Ein Jahr später wählte ihn diese, zusammen mit Wilhelm Ellenbogen, als ersten Wiener Sozialdemokraten ins Abgeordnetenhaus des Reichsrats. Im Jahr 1910 wurde er zusätzlich Landtagsabgeordneter.
In all diesen demokratischen Institutionen, denen er bis zu seinem Lebensende angehörte, verfolgte er insbesondere seine politischen Schwerpunkte Bildung, Arbeiterschutz, Antiklerikalismus und Antimilitarismus. Im Jahr 1905 leistete er einen wesentlichen Beitrag für die Erlangung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts.
Die Untersuchung endet im Jahr 1913, als Schuhmeier vom Christlichsozialen Paul Kunschak erschossen wurde. Vor allem in den Jahren nach seinem Tod wurde deutlich, dass Schuhmeier mit seiner Agitationsarbeit einen großen Beitrag für die hohe Organisationsdichte der Bezirksorganisation Ottakring geleistet, und durch seine Tätigkeit in den demokratischen Institutionen, wesentliche Voraussetzungen für zahlreiche sozialpolitische Errungenschaften in der Zeit des „roten Wien“ mitgeschaffen hatte.
Keywords (deu)
Franz SchuhmeierSozialdemokratieArbeiterbewegungWienOttakring
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
199 Seiten
Number of pages
199
Study plan
Lehramtsstudium UF Geographie und Wirtschaftskunde UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
[UA]
[190]
[456]
[313]
Association (deu)
Title (deu)
Der Volkstribun von Ottakring
Entstehung und Entwicklung der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung im sechzehnten Wiener Gemeindebezirk, erzählt und analysiert anhand der Lebensgeschichte Franz Schuhmeiers
Author
Philip Schuh
Abstract (deu)
In der vorliegenden Diplomarbeit wird das Leben und politische Wirken des Ottakringer Arbeiterführers Franz Schuhmeier ausführlich dargestellt. Mit der Gegenüberstellung von Primärquellen und Sekundärliteratur, wird parallel zur politischen Biographie Schuhmeiers die allmähliche Etablierung der Sozialdemokratie in der österreichischen Parteienlandschaft sowie die sozioökonomische Situation des Ottakringer Proletariats geschildert.
Im Jahr 1864 in ärmlichen Verhältnissen in Wien geboren, kam Schuhmeier Ende der 1880er Jahre in die Politik. Er wurde Vertrauensmann der noch jungen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und gründete im Ottakringer Bezirksteil Neulerchenfeld den Bildungsverein „Apollo“. Zusätzlich agitierte der rhetorisch talentierte Schuhmeier auf Versammlungen und den ab 1890 jährlich stattfindenden Maifeiern, sowie in seiner 1891 gegründeten Zeitung „Volkstribüne“. In den 1890er Jahren kam ihm zudem, unter anderem in der Funktion als Parteisekretär, eine zentrale Rolle in der Wahlrechtsagitation zu. Gemeinsam mit Jakob Reumann wurde er im Jahr 1900 von der Ottakringer Wählerschaft zum ersten sozialdemokratischen Wiener Gemeinderat bestimmt. Ein Jahr später wählte ihn diese, zusammen mit Wilhelm Ellenbogen, als ersten Wiener Sozialdemokraten ins Abgeordnetenhaus des Reichsrats. Im Jahr 1910 wurde er zusätzlich Landtagsabgeordneter.
In all diesen demokratischen Institutionen, denen er bis zu seinem Lebensende angehörte, verfolgte er insbesondere seine politischen Schwerpunkte Bildung, Arbeiterschutz, Antiklerikalismus und Antimilitarismus. Im Jahr 1905 leistete er einen wesentlichen Beitrag für die Erlangung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts.
Die Untersuchung endet im Jahr 1913, als Schuhmeier vom Christlichsozialen Paul Kunschak erschossen wurde. Vor allem in den Jahren nach seinem Tod wurde deutlich, dass Schuhmeier mit seiner Agitationsarbeit einen großen Beitrag für die hohe Organisationsdichte der Bezirksorganisation Ottakring geleistet, und durch seine Tätigkeit in den demokratischen Institutionen, wesentliche Voraussetzungen für zahlreiche sozialpolitische Errungenschaften in der Zeit des „roten Wien“ mitgeschaffen hatte.
Keywords (deu)
Franz SchuhmeierSozialdemokratieArbeiterbewegungWienOttakring
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
199
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