Obwohl die Idyllendichtung von Johann Heinrich Voß (1751–1826) in den vergangenen Jahrzehnten reges Forschungsinteresse geweckt hat, blieb dieses Interesse meist auf eine geringe Anzahl exponierter Idyllen beschränkt. Diese Diplomarbeit befasst sich mit der bislang kaum beachteten Geburtsidylle "Das erste Gefühl" und stützt sich dabei auf die hermeneutischen Theorien von Hans-Georg Gadamer und Stanley Fish. Sie setzt sich mit dem Gattungsbegriff der bürgerlichen Idylle auseinander, mit dem Voß‘ Idyllendichtung üblicherweise charakterisiert wird, und rückt diesen in unmittelbare Nähe zu Schillers elysischer Idyllenkonzeption. Auf Grund der gemeinsamen Geburtsthematik wird zudem Vergils berühmte vierte Ekloge für die Lektüre von "Das erste Gefühl" fruchtbar gemacht. Als Zentralaspekt des Gedichtes werden die in ihm auftretenden Genien-Figuren in den Blick genommen, die als Äußerungsinstanzen und Handlungsträger~innen das Gedicht auf formaler wie auf inhaltlicher Ebene strukturieren und als Vergöttlichung bürgerlicher Ideale aufgefasst werden. Über sie soll die These vertreten werden, dass dieses bislang kaum beachtete Gedicht gerade durch seine Einbeziehung einer überirdischen Ebene als Inbegriff einer elysischen Idylle angesehen werden kann. Die Interpretation des Gedichtes ist zudem in literaturtheoretische Überlegungen über das Verhältnis von Text und Interpretation eingebettet.
Obwohl die Idyllendichtung von Johann Heinrich Voß (1751–1826) in den vergangenen Jahrzehnten reges Forschungsinteresse geweckt hat, blieb dieses Interesse meist auf eine geringe Anzahl exponierter Idyllen beschränkt. Diese Diplomarbeit befasst sich mit der bislang kaum beachteten Geburtsidylle "Das erste Gefühl" und stützt sich dabei auf die hermeneutischen Theorien von Hans-Georg Gadamer und Stanley Fish. Sie setzt sich mit dem Gattungsbegriff der bürgerlichen Idylle auseinander, mit dem Voß‘ Idyllendichtung üblicherweise charakterisiert wird, und rückt diesen in unmittelbare Nähe zu Schillers elysischer Idyllenkonzeption. Auf Grund der gemeinsamen Geburtsthematik wird zudem Vergils berühmte vierte Ekloge für die Lektüre von "Das erste Gefühl" fruchtbar gemacht. Als Zentralaspekt des Gedichtes werden die in ihm auftretenden Genien-Figuren in den Blick genommen, die als Äußerungsinstanzen und Handlungsträger~innen das Gedicht auf formaler wie auf inhaltlicher Ebene strukturieren und als Vergöttlichung bürgerlicher Ideale aufgefasst werden. Über sie soll die These vertreten werden, dass dieses bislang kaum beachtete Gedicht gerade durch seine Einbeziehung einer überirdischen Ebene als Inbegriff einer elysischen Idylle angesehen werden kann. Die Interpretation des Gedichtes ist zudem in literaturtheoretische Überlegungen über das Verhältnis von Text und Interpretation eingebettet.