You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1364006
Title (deu)
Erinnern und Verschweigen
Großeltern, ihre Rolle als Erzähler und das Familiengedächtnis in Kinder- und Jugendliteratur über den Holocaust
Author
Paula Rebekka Loewy
Adviser
Stefan Krammer
Assessor
Stefan Krammer
Abstract (deu)
Spätestens seit dem Verschwinden der ZeitzeugInnen, kommt der Literatur, und dabei nicht zuletzt der Kinder- und Jugendliteratur, über den Holocaust, innerhalb der Erinnerungskultur eine immer größere Bedeutung zu. Gleichzeitig lassen aktuelle Entwicklungen in Europa und der Welt Befürchtungen aufkommen, man könne wieder in eine ähnlich fatale Richtung steuern, was wiederum die Wichtigkeit des Erinnerns selbst aufzeigt. In der Kinder- und Jugendliteratur finden sich nun, gerade in den letzten Jahren, vermehrt Werke, die dem (innerfamiliären) Erzählen von ZeitzeugInnen über den Holocaust nachgehen, und es zum zentralen Aspekt der Erzählung und ihrer Handlung machen. In diesen wird das Erzählen somit thematisch, während das, was erzählt wird, häufig großen Einfluss auf die Figuren, ihre Handlungen und ihre Entwicklung hat. In der Regel handelt es sich dabei um Großeltern-Enkelkinder-Konstellationen oder sehr ähnliche Beziehungen von Kindern oder Jugendlichen zu nahestehenden ZeitzeugInnen. Um die Jahrtausendwende wurden auch im Bereich der Sozialforschung verschiedene Studien zum intergenerationalen Erzählen innerhalb vom Holocaust betroffener Familien durchgeführt. Auch dies geschah wohl im Hinblick auf das bevorstehende Ende der ZeitzeugInnenschaft. Hier wurde der Kommunikation zwischen erster und dritter Generation, also den ZeitzeugInnen und ihren EnkelInnen, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei wurden vor allem bestimmte Erzählmuster bzw. Tradierungstypen untersucht und beschrieben. In den vier ausgewählten Werken ‚Die Zeit der schlafenden Hunde‘ (Mirjam Pressler, 2003), ‚Rosie und der Urgroßvater‘ (Michael Köhlmeier und Monika Helfer, 2013), ‚Der Mantel‘ (Brigitte Jünger, 2019) und ‚Opa und Oma hatten kein Fahrrad‘ (Getraud Seehaus und Peter Finkelgruen, 2008) werden verschiedene Familien und familienähnliche Strukturen dargestellt, deren reale Vorbilder in den soziologischen Studien untersucht wurden. Familien also, die in irgendeiner Weise vom Holocaust betroffen waren, sei es auf der Täter- oder der Opferseite. Hier werden die verschiedenen Erzählungen (über den Holocaust) Großelternfiguren in den Mund gelegt. In ihre Erzählungen fügen die AutorInnen ähnliche Erzählmuster und Tradierungstypen ein, wie sie in realen Familien beobachtet wurden, wodurch das Erzählen, die Probleme und Hürden, die es mit sich bringt, aber auch das Schweigen als eigene Kommunikationsform, zum Thema wird.
Keywords (deu)
Kinder- und JugenliteraturHolocaust
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1364006
rdau:P60550 (deu)
105 Seiten
Number of pages
107
Members (1)
Title (deu)
Erinnern und Verschweigen
Großeltern, ihre Rolle als Erzähler und das Familiengedächtnis in Kinder- und Jugendliteratur über den Holocaust
Author
Paula Rebekka Loewy
Abstract (deu)
Spätestens seit dem Verschwinden der ZeitzeugInnen, kommt der Literatur, und dabei nicht zuletzt der Kinder- und Jugendliteratur, über den Holocaust, innerhalb der Erinnerungskultur eine immer größere Bedeutung zu. Gleichzeitig lassen aktuelle Entwicklungen in Europa und der Welt Befürchtungen aufkommen, man könne wieder in eine ähnlich fatale Richtung steuern, was wiederum die Wichtigkeit des Erinnerns selbst aufzeigt. In der Kinder- und Jugendliteratur finden sich nun, gerade in den letzten Jahren, vermehrt Werke, die dem (innerfamiliären) Erzählen von ZeitzeugInnen über den Holocaust nachgehen, und es zum zentralen Aspekt der Erzählung und ihrer Handlung machen. In diesen wird das Erzählen somit thematisch, während das, was erzählt wird, häufig großen Einfluss auf die Figuren, ihre Handlungen und ihre Entwicklung hat. In der Regel handelt es sich dabei um Großeltern-Enkelkinder-Konstellationen oder sehr ähnliche Beziehungen von Kindern oder Jugendlichen zu nahestehenden ZeitzeugInnen. Um die Jahrtausendwende wurden auch im Bereich der Sozialforschung verschiedene Studien zum intergenerationalen Erzählen innerhalb vom Holocaust betroffener Familien durchgeführt. Auch dies geschah wohl im Hinblick auf das bevorstehende Ende der ZeitzeugInnenschaft. Hier wurde der Kommunikation zwischen erster und dritter Generation, also den ZeitzeugInnen und ihren EnkelInnen, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei wurden vor allem bestimmte Erzählmuster bzw. Tradierungstypen untersucht und beschrieben. In den vier ausgewählten Werken ‚Die Zeit der schlafenden Hunde‘ (Mirjam Pressler, 2003), ‚Rosie und der Urgroßvater‘ (Michael Köhlmeier und Monika Helfer, 2013), ‚Der Mantel‘ (Brigitte Jünger, 2019) und ‚Opa und Oma hatten kein Fahrrad‘ (Getraud Seehaus und Peter Finkelgruen, 2008) werden verschiedene Familien und familienähnliche Strukturen dargestellt, deren reale Vorbilder in den soziologischen Studien untersucht wurden. Familien also, die in irgendeiner Weise vom Holocaust betroffen waren, sei es auf der Täter- oder der Opferseite. Hier werden die verschiedenen Erzählungen (über den Holocaust) Großelternfiguren in den Mund gelegt. In ihre Erzählungen fügen die AutorInnen ähnliche Erzählmuster und Tradierungstypen ein, wie sie in realen Familien beobachtet wurden, wodurch das Erzählen, die Probleme und Hürden, die es mit sich bringt, aber auch das Schweigen als eigene Kommunikationsform, zum Thema wird.
Keywords (deu)
Kinder- und JugenliteraturHolocaust
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1364007
Number of pages
107