Abstract (deu)
Der Erstlingsroman Brot von Karl Heinrich Waggerl wurde seit seinem Erscheinen 1930 stets mit seinem Vorbild, Segen der Erde des norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun, in Verbindung gebracht. Auf Grund der augenfälligen Ähnlichkeiten der beiden Werke in Histoire, Diegese, Discours und auch in außersprachlichen Aspekten wurde nicht nur von Nachahmung gesprochen, sondern Brot sogar in Nähe des Plagiats im landläufigen Sinn von Diebstahl geistigen Eigentums gerückt. Mithilfe der Intertextualitätstheorie nach Gérard Genette, in der die Begriffe Nachahmung und Plagiat differenzierter gehandelt werden, lässt sich eine zeitgemäße Herangehensweise an das Problem erarbeiten, wodurch sich eine andere Sicht auf Brot und eine neue Bewertung der Leistung des Autors ergibt.