Title (deu)
Chemie in Wien zur Zeit Maria Theresias und Josephs II. unter besonderer Berücksichtigung der Lehrbuchliteratur
Author
Jasmin Trenker
Advisor
Rudolf Werner Soukup
Assessor
Rudolf Werner Soukup
Abstract (deu)
Die Chemie blickt auf eine lange Geschichte zurück aber im Vergleich mit anderen Bereichen braucht sie lange um eine eigenständige Wissenschaft zu werden. Das Phlogiston, ein hypothe-tischer Stoff, wurde nie entdeckt aber seine Existenz wurde lange verteidigt. Der Bergbau und die Medizin haben den Nutzen der Chemie erkannt, daher entstehen im 18. Jahrhundert die ersten Lehrstühle für Chemie in Kombination mit anderen Gebieten. In dieser Zeit wurden die ersten Lehrbücher geschrieben. Maria Theresia hat die Bedeutung der Wissenschaften für ihr Reich erkannt und mit Reformen gehandelt. Ihr Mann, Kaiser Franz Stephan pflegte Kontakte zu bekannten Wissenschaftlern. Durch seine Beziehungen kommen wichtige Persönlichkeiten nach Wien, wie etwa van Swieten. Unter ihrer Regentschaft entsteht 1749 das neue Medizinstudium mit dem ersten Lehrstuhl für Chemie und Botanik. Robert Laugier war sein erster Inhaber. Weitere Reformen sind der Chemie und ihrer Entwicklung zugutegekommen, etwa die eigene Verfassung eines Lehrbuches zur Vor-lesung. In Zuge dessen entsteht das erste österreichische Chemielehrbuch, sein Verfasser war Nicolaus Jacquin. Sein Lehrbuch Anfangsgründe der medicinisch-praktischen Chymie entsteht 1783, es enthält eine kritischen Haltung gegenüber dem Phlogiston. Aber die Nomenklatur der Stoffe erfolgt allerdings nach dem alten System. Johann Andreas Scherer bringt 1792 sein Buch Versuch einer neuen Nomenklatur für Deutsche Chymisten heraus und erklärt die neue Benennung genau. Nur ein Jahr später erscheint das ers-te antiphlogistische Chemielehrbuch Österreichs. Sein Autor ist Joseph Jacquin, er bezieht in seinem Lehrbuch der allgemeinen und medicinischen Chymie. Zum Gebrauche seiner Vorlesun-gen eine eindeutige abweisende Haltung gegenüber dem Phlogiston verwendet aber noch veral-tete Ausdrücke, welches sich im Verlauf der Auflagen langsam in Richtung moderne Benennung ändert. Als sein letztes Buch Grundzüge der allgemeinen und medicinischen Chemie im Jahr 1836 unter Mitwirkung von Ignaz Gruber erscheint, kann von einem modernen Chemiebuch ge-sprochen werden. Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts ist anhand der Literatur der Che-miebücher ein Umbruch festzustellen. Die Schriftsteller haben ihre chemische Sprache an die moderne Theorie angepasst und somit die Oxidation als Ursache vieler Reaktionen angenom-men und gleichzeitig auch die hypothetische Substanz abgelegt. Die Professoren haben so in Wien die Chemie modernisiert und auf den Weg zur Wissenschaft unterstützt.
Keywords (deu)
ChemieGeschichte17. und 18. JahrhundertErste ChemielehrerErste Chemielehrbücheralte und neue Nomenklatur
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
127 Seiten : Illustrationen
Number of pages
127
Study plan
Lehramtsstudium UF Chemie UF Bewegung und Sport
[UA]
[190]
[423]
[482]
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Chemie in Wien zur Zeit Maria Theresias und Josephs II. unter besonderer Berücksichtigung der Lehrbuchliteratur
Author
Jasmin Trenker
Abstract (deu)
Die Chemie blickt auf eine lange Geschichte zurück aber im Vergleich mit anderen Bereichen braucht sie lange um eine eigenständige Wissenschaft zu werden. Das Phlogiston, ein hypothe-tischer Stoff, wurde nie entdeckt aber seine Existenz wurde lange verteidigt. Der Bergbau und die Medizin haben den Nutzen der Chemie erkannt, daher entstehen im 18. Jahrhundert die ersten Lehrstühle für Chemie in Kombination mit anderen Gebieten. In dieser Zeit wurden die ersten Lehrbücher geschrieben. Maria Theresia hat die Bedeutung der Wissenschaften für ihr Reich erkannt und mit Reformen gehandelt. Ihr Mann, Kaiser Franz Stephan pflegte Kontakte zu bekannten Wissenschaftlern. Durch seine Beziehungen kommen wichtige Persönlichkeiten nach Wien, wie etwa van Swieten. Unter ihrer Regentschaft entsteht 1749 das neue Medizinstudium mit dem ersten Lehrstuhl für Chemie und Botanik. Robert Laugier war sein erster Inhaber. Weitere Reformen sind der Chemie und ihrer Entwicklung zugutegekommen, etwa die eigene Verfassung eines Lehrbuches zur Vor-lesung. In Zuge dessen entsteht das erste österreichische Chemielehrbuch, sein Verfasser war Nicolaus Jacquin. Sein Lehrbuch Anfangsgründe der medicinisch-praktischen Chymie entsteht 1783, es enthält eine kritischen Haltung gegenüber dem Phlogiston. Aber die Nomenklatur der Stoffe erfolgt allerdings nach dem alten System. Johann Andreas Scherer bringt 1792 sein Buch Versuch einer neuen Nomenklatur für Deutsche Chymisten heraus und erklärt die neue Benennung genau. Nur ein Jahr später erscheint das ers-te antiphlogistische Chemielehrbuch Österreichs. Sein Autor ist Joseph Jacquin, er bezieht in seinem Lehrbuch der allgemeinen und medicinischen Chymie. Zum Gebrauche seiner Vorlesun-gen eine eindeutige abweisende Haltung gegenüber dem Phlogiston verwendet aber noch veral-tete Ausdrücke, welches sich im Verlauf der Auflagen langsam in Richtung moderne Benennung ändert. Als sein letztes Buch Grundzüge der allgemeinen und medicinischen Chemie im Jahr 1836 unter Mitwirkung von Ignaz Gruber erscheint, kann von einem modernen Chemiebuch ge-sprochen werden. Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts ist anhand der Literatur der Che-miebücher ein Umbruch festzustellen. Die Schriftsteller haben ihre chemische Sprache an die moderne Theorie angepasst und somit die Oxidation als Ursache vieler Reaktionen angenom-men und gleichzeitig auch die hypothetische Substanz abgelegt. Die Professoren haben so in Wien die Chemie modernisiert und auf den Weg zur Wissenschaft unterstützt.
Keywords (deu)
ChemieGeschichte17. und 18. JahrhundertErste ChemielehrerErste Chemielehrbücheralte und neue Nomenklatur
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
127
Association (deu)