Abstract (deu)
In dieser Arbeit, die wir als ersten Teil einer Stilstudie (étude de style) konzipiert haben, das heißt als breitgefächertes Vorhaben und unter Berücksichtigung der einzelnen methodologischen Ansätze aus dem Bereich der Literaturwissenschaft, sollen die Voraussetzungen für das stilistische Moment C. F. Ramuz‘ erläutert werden. Natürlich würden viele hunderte Seiten nötig sein, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen, und so müssen wir uns auch hier auf den Aspekt der Westschweizer (Franko-Schweizer) Identität beschränken, der Ramuz‘ Schrift und Leben in mehrfacher Hinsicht durchzieht. Um die Kongruenz zwischen Werk und ‚Umwerk‘ hervorzuheben, konzentrieren wir uns auf die zentralen Elemente ebendieser Identität, die man unter den Schlagworten Sprache, Geschichte und Geographie zusammenfassen kann – sie sind gleichermaßen Zugehörigkeitsmerkmale der Westschweizer Gesellschaft sowie der literarischen Welt Ramuz‘.
So klären wir zunächst unser Vorhaben genauer ab und richten unseren Blick auf das Westschweizer Französisch, auf das Prestige dieser Varietät und ihrer Beschaffenheit. Diese soziolinguistische und sprachwissenschaftliche Auseinandersetzung soll die Basis erläutern, auf welcher die stilistischen Besonderheiten Ramuz‘ aufbauen.
Anschließend verfolgen wir den Diskurs über die Westschweizer Identität in der Literatur anhand einschlägiger Beispiele in den Schriften namhafter Autoren und Autorinnen, um verstehen zu können, wieso und inwiefern Ramuz sowohl politisch als auch künstlerisch dazu Stellung nimmt.
In einem dritten Teil erläutern wir diese Zugehörigkeitsmerkmale innerhalb der biographischen Ereignisse Ramuz‘ und schlagen Korrelationen zwischen dem Autor und seiner Produktion vor. Dies bedeutet auch, nochmals auf intertextuelle Bezüge aufmerksam zu machen.