Abstract (deu)
Im selben Jahr feiert die Welt 75 Jahre nukleare Nichtnutzung und wird Zeuge der Aufgabe von Verträgen, die als Pfeiler der nuklearen Rüstungskontrolle und Abrüstung dienten. Solche Entwicklungen geben Anlass zur Besorgnis über die erneute Rolle von Atomwaffen im nationalen und internationalen Sicherheitsdenken und in der Sicherheitspraxis.
Die bestehende Forschung scheint sich hauptsächlich auf die vorherrschende Abschreckung und andere Zwangsstrategien zur Eindämmung der nuklearen Verbreitung zu konzentrieren. Die vorliegende Arbeit soll diese Forschungslücke durch die Beantwortung zweier Forschungsfragen schließen: Wie verhalten sich die Konzepte von NSA und NFU bei der Verfolgung von Zielen, die dem nuklearen Nichtverbreitungsregime zugrunde liegen? Wie verhalten sich diese beiden Konzepte zur Abschreckungstheorie und wie koexistieren sie mit dieser? Aufbauend auf dem theoretischen Hintergrund der Abschreckungstheorie und gestützt auf eine qualitative Datenanalyse wird diese Arbeit versuchen, die Hauptmerkmale, den Umfang, die Vor- und Nachteile dieser beiden Konzepte zu untersuchen, sie zu vergleichen und ihre Beziehung zur Abschreckung und ihren Beitrag zum Nichtverbreitungsregime zu bewerten.
Diese Arbeit kommt zu dem Schluss, dass sowohl die NSA als auch die No-First-Use-Politik, auch wenn sie nicht ausreichend untersucht wurden, sehr wichtige Instrumente zur Eindämmung der nuklearen Verbreitung und zur Ermöglichung der Abrüstung sein könnten. Auch wenn der Umfang ihres Beitrags unterschiedlich ist, stellen beide Konzepte wichtige vertrauensbildende Maßnahmen und einen wichtigen Beweis der Verantwortung für diejenigen dar, die Atomwaffen besitzen. Solche Ergebnisse rechtfertigen die Schlussfolgerung, dass beide Konzepte sowohl von Wissenschaftlern als auch von militärischen und politischen Praktikern viel mehr Interesse verdienen.