Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die „soziale Bedeutung“ des „Wienerischen“ im (neuen) „Wienerlied“. Dabei werden sowohl (musik- und sprach-)wissenschaftliche Positionen als auch die Sicht zweier junger Wienerlied-Musiker ausgelotet. Letzteres – die emische Per-spektive der Musiker auf das Wienerische im Zusammenhang mit ihrem einschlägigen künstle-rischen Schaffen – steht dabei im Mittelpunkt.
Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil bildet den theoretischen Rahmen (sozio-linguistische Spracheinstellungs- und Sprachwahrnehmungsforschung, Sprachdynamik-Theorie) und referiert den Forschungsstand zum Wienerischen und zu dessen Rolle im Wie-nerlied. Der zweite Teil stellt die Empirie der Diplomarbeit dar. Die Erhebung des Datenmate-rials erfolgte dabei mittels sprachbiographisch akzentuierter, narrativer Interviews der beiden Musiker. Die Auswertung wurde mittels computerunterstützter (MAXQDA) qualitativer In-haltsanalyse (nach Mayring) durchgeführt.
Die Ergebnisse verweisen auf die Verwendung des Wienerischen als Kunstsprache in den Texten der beiden – (auch sprachlich) nicht in Wien sozialisierten – Musiker. Klischees und Stereotype werden dabei entweder bewusst eingesetzt oder möglichst ausgespart. Es zeigt sich weiters, dass das „Wienerische“ fester Bestandteil des „Wienerliedes“ ist und man in die-sem Zusammenhang auch von einem „neuen Wienerlied“ sprechen kann, das sich in musikali-scher Hinsicht und aufgrund inhaltlicher Aspekte vom klassischen Wienerlied abgrenzt.