You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1364608
Title (eng)
Effects of the dopamine antagonist amisulpride on 'wanting' food rewards
Parallel title (deu)
Auswirkungen des Dopamin-Antagonisten Amisulprid auf das 'Wollen' nahrungsbasierter Belohnungsreize
Author
Raimund Bühler
Advisor
Giorgia Silani
Co-Advisor
Sebastian Korb
Assessor
Giorgia Silani
Abstract (deu)
Belohnungsverarbeitung ist ein zentrales Konzept, um Pathologien zu verstehen, die mit Motivationsdefiziten und Anhedonie zusammenhängen. Im Bereich der Essstörungen werden Veränderungen der Belohnungsverarbeitung als mögliche Ursache dieser Pathologien angenommen. Eine ganze Reihe von Studien hat gezeigt, dass der Prozess der Belohnungsverarbeitung mit Dopaminausschüttung im mesolimbischen System zusammenhängt. Die einflussreichste zeitgenössische Perspektive auf die funktionale Rolle mesolimbischer Dopaminausschüttung ist die Anreiz-Salienz-Hypothese. Anreiz-Salienz ist ein kognitiver Prozess, der einem Stimulus einen subjektiven Belohnungswert zuweist und wird auch ‚Wollen‘ genannt. Ob diese Theorie auf Menschen anwendbar ist bleibt jedoch Gegenstand von Kontroversen. Um die Übertragbarkeit der Anreiz-Salienz-Hypothese zu untersuchen wurde ein Experiment an 48 gesunden menschlichen Probanden durchgeführt. Teilnehmer wurden zufällig zu zwei Gruppen zugeteilt, von denen eine Gruppe 400mg des Dopamin-Antagonisten Amisulprid erhielt, die andere ein Placebo. Daraufhin wurde eine Aufgabe durchgeführt, in welcher Teilnehmer Nahrungsstimuli von unterschiedlichem Belohnungswert (genannt ‚reward level‘) erhalten konnten. Der Belohnungswert des verabreichten Nahrungsstimulus hing von der Kraft ab, mit der Teilnehmer einen Dynomometer (Druckmesser) zusammendrückten. Diese Messung stellte gleichzeitig eine abhängige Variable für ‚Wollen‘ dar. Zusätzlich wurde ‚Wollen‘ mit Ratingfragen erfasst. Der Faktor ‚reward level‘ war für beide abhängigen Variablen signifikant. Amisulprid hatte hingegen keinen signifikanten Effekt auf diese Variablen, was den Erwartungen widerspricht. Mehrere mögliche Erklärungen für diese Ergebnisse werden in der Arbeit besprochen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war das Experiment nicht geeignet, Unterschiede zwischen den Gruppen zu entdecken, da ‚Wollen‘ auch unbewusste Elemente enthält, Dopamin- Antagonisten ihre Wirkung möglicherweise nicht unmittelbar entfalten und die statistische Herangehensweise daher nicht geeignet war, diesen konfundierenden Einflüssen gerecht zu werden.
Abstract (eng)
Reward processing is a key concept to gain insights into pathologies characterized by deficits in motivation and anhedonia. One branch of disorders, where abnormal reward processing is speculated to be involved, is eating disorders. A large amount of evidence links reward processing to mesolimbic dopamine activity. The most influential contemporary perspective on the functional role of dopamine activity is the incentive salience hypothesis. It proposes mesolimbic dopamine to mediate the cognitive process of incentive salience, which consists of attributing subjective rewarding value or ‘wanting’ to a stimulus. However, there is controversy as to whether this perspective is applicable to humans. To investigate this presumption, an experiment including 48 healthy participants was conducted. Subjects were randomly assigned to two groups, receiving either a dopamine antagonist (400 mg amisulpride) or a placebo. Then, subjects completed a task in which they were administered rewarding food stimuli of differing reward value (referred to as ‘reward level’). The reward value of the applied food stimulus was dependent on muscle contraction on a dynamometer. This also served as a dependent variable for ‘wanting’, along with rating questions. The effect of ‘reward level’ was significant for both dependent variables, whereas amisulpride was not found to have a significant effect on either variable, contrary to expectations. Several explanations for this result and potential refinements of the experimental paradigm are discussed. Most likely, the experimental setup was not sensitive enough to detect differences of ‘wanting’ between drug groups due to problems such as unconscious elements of ‘wanting’, delayed effects of dopamine antagonists on reward processing and the lack of an appropriate statistical approach to account for such confounds.
Keywords (eng)
Incentive SalienceAmisulprideReward ProcessingMesolimbic DopamineObesityAnorexiaFood Addiction
Keywords (deu)
Anreiz-SalienzAmisulpridBelohnungsverarbeitungMesolimbisches DopaminFettleibigkeitAnorexiaNahrungssucht
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1364608
rdau:P60550 (deu)
55 Seiten : Illustrationen
Number of pages
58
Study plan
Masterstudium Psychologie
[UA]
[066]
[840]
Association (deu)
Members (1)
Title (eng)
Effects of the dopamine antagonist amisulpride on 'wanting' food rewards
Parallel title (deu)
Auswirkungen des Dopamin-Antagonisten Amisulprid auf das 'Wollen' nahrungsbasierter Belohnungsreize
Author
Raimund Bühler
Abstract (deu)
Belohnungsverarbeitung ist ein zentrales Konzept, um Pathologien zu verstehen, die mit Motivationsdefiziten und Anhedonie zusammenhängen. Im Bereich der Essstörungen werden Veränderungen der Belohnungsverarbeitung als mögliche Ursache dieser Pathologien angenommen. Eine ganze Reihe von Studien hat gezeigt, dass der Prozess der Belohnungsverarbeitung mit Dopaminausschüttung im mesolimbischen System zusammenhängt. Die einflussreichste zeitgenössische Perspektive auf die funktionale Rolle mesolimbischer Dopaminausschüttung ist die Anreiz-Salienz-Hypothese. Anreiz-Salienz ist ein kognitiver Prozess, der einem Stimulus einen subjektiven Belohnungswert zuweist und wird auch ‚Wollen‘ genannt. Ob diese Theorie auf Menschen anwendbar ist bleibt jedoch Gegenstand von Kontroversen. Um die Übertragbarkeit der Anreiz-Salienz-Hypothese zu untersuchen wurde ein Experiment an 48 gesunden menschlichen Probanden durchgeführt. Teilnehmer wurden zufällig zu zwei Gruppen zugeteilt, von denen eine Gruppe 400mg des Dopamin-Antagonisten Amisulprid erhielt, die andere ein Placebo. Daraufhin wurde eine Aufgabe durchgeführt, in welcher Teilnehmer Nahrungsstimuli von unterschiedlichem Belohnungswert (genannt ‚reward level‘) erhalten konnten. Der Belohnungswert des verabreichten Nahrungsstimulus hing von der Kraft ab, mit der Teilnehmer einen Dynomometer (Druckmesser) zusammendrückten. Diese Messung stellte gleichzeitig eine abhängige Variable für ‚Wollen‘ dar. Zusätzlich wurde ‚Wollen‘ mit Ratingfragen erfasst. Der Faktor ‚reward level‘ war für beide abhängigen Variablen signifikant. Amisulprid hatte hingegen keinen signifikanten Effekt auf diese Variablen, was den Erwartungen widerspricht. Mehrere mögliche Erklärungen für diese Ergebnisse werden in der Arbeit besprochen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war das Experiment nicht geeignet, Unterschiede zwischen den Gruppen zu entdecken, da ‚Wollen‘ auch unbewusste Elemente enthält, Dopamin- Antagonisten ihre Wirkung möglicherweise nicht unmittelbar entfalten und die statistische Herangehensweise daher nicht geeignet war, diesen konfundierenden Einflüssen gerecht zu werden.
Abstract (eng)
Reward processing is a key concept to gain insights into pathologies characterized by deficits in motivation and anhedonia. One branch of disorders, where abnormal reward processing is speculated to be involved, is eating disorders. A large amount of evidence links reward processing to mesolimbic dopamine activity. The most influential contemporary perspective on the functional role of dopamine activity is the incentive salience hypothesis. It proposes mesolimbic dopamine to mediate the cognitive process of incentive salience, which consists of attributing subjective rewarding value or ‘wanting’ to a stimulus. However, there is controversy as to whether this perspective is applicable to humans. To investigate this presumption, an experiment including 48 healthy participants was conducted. Subjects were randomly assigned to two groups, receiving either a dopamine antagonist (400 mg amisulpride) or a placebo. Then, subjects completed a task in which they were administered rewarding food stimuli of differing reward value (referred to as ‘reward level’). The reward value of the applied food stimulus was dependent on muscle contraction on a dynamometer. This also served as a dependent variable for ‘wanting’, along with rating questions. The effect of ‘reward level’ was significant for both dependent variables, whereas amisulpride was not found to have a significant effect on either variable, contrary to expectations. Several explanations for this result and potential refinements of the experimental paradigm are discussed. Most likely, the experimental setup was not sensitive enough to detect differences of ‘wanting’ between drug groups due to problems such as unconscious elements of ‘wanting’, delayed effects of dopamine antagonists on reward processing and the lack of an appropriate statistical approach to account for such confounds.
Keywords (eng)
Incentive SalienceAmisulprideReward ProcessingMesolimbic DopamineObesityAnorexiaFood Addiction
Keywords (deu)
Anreiz-SalienzAmisulpridBelohnungsverarbeitungMesolimbisches DopaminFettleibigkeitAnorexiaNahrungssucht
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1364609
Number of pages
58
Association (deu)