Abstract (deu)
Schulatlanten haben in Österreich eine lange Tradition. Bis in die 1960er-Jahre bestanden diese überwiegend aus physischen Karten. Durch einen Paradigmen-wechsel in den 1970er-Jahren, weg von der traditionellen Länderkunde und hin zu einem thematisch ausgerichteten Geographieunterricht, erhöhte sich die Anzahl thematischer Karten (einschließlich Fallstudien) enorm.
In dieser Arbeit wird ein kurzer historischer Überblick über die österreichischen Schulatlanten gegeben. Die Charakteristika von analogem und digitalem Schulatlas werden behandelt.
Um herauszufinden, wie analoge und digitale Schulatlanten tatsächlich im Geographieunterricht verwendet werden, wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt, der über die Bundesarbeitsgemeinschaft GWK an die AHS-LehrerInnen übermittelt wurde. Die Ergebnisse der Umfrage, die mit dem Umfrage-Tool LimeSurvey erhoben wurden, sind evaluiert und interpretiert worden.
Der analoge Schulatlas hat die überwiegenden Sympathien der ProbandInnen, das Potenzial des digitalen Schulatlas wird vor allem in Hinblick auf die Möglichkeiten zur Interaktivität noch wenig ausgeschöpft.
Ob der Schulatlas, heute eines von vielen Geomedien, das mit Karten arbeitet, bald von Geographischen Informationssystemen verdrängt werden wird, war eine der Fragestellungen. Kurz- und mittelfristig wird dies nicht der Fall sein. Damit digitale Technologien und deren Software im Geographieunterricht genutzt werden können, müssen die Schulen entsprechend technisch ausgestattet sein.
Zur Erreichung von Kartenlesekompetenz ist der Schulatlas nach wie vor ein wichtiges Geomedium, das aber auch mächtiger Online-Konkurrenz, mit der auch eigenständig Karten erstellt werden können, ausgesetzt ist.
Im Ausblick werden die Chancen und Grenzen von Schulatlanten und deren Zukunftstauglichkeit diskutiert und beleuchtet.