Abstract (deu)
Diese Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen der spanischen Mehrheitsgesellschaft und der größten Randgruppe Spaniens - der Roma. Die Arbeit, in zwei Teile unterteilt, hatte für den theoretischen Teil eine Literaturrecherche zur Grundlage, während für den praktischen Teil, qualitative Interviews durchgeführt und interpretiert wurden.
Es wird untersucht wie sich die Eigenwahrnehmung der Minderheit der Roma von der Fremdwahrnehmung der restlichen spanischen Gesellschaft unterscheidet. Zudem werden Fragen über die Wurzeln der „gitanos“ und die geschichtlichen Hintergründe vor der Niederlassung auf der iberischen Halbinsel behandelt. Des Weiteren werden die Stigmatisierung sowie die größtenteils schlechten Reputation der Randgruppe ergründet. Außerdem wird die gesellschaftliche Position als Randgruppe und die daraus entstandenen Konsequenzen des Zusammenlebens mit den restlichen Gesellschaftsgruppen untersucht und interpretiert. Welches sind die Bereiche, in denen sie mit Ablehnung und Ausgrenzung konfrontiert werden? Darüber hinaus stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten und Gedanken zu einer besseren Inklusion bestehen. Hierbei wird auch versucht in Erfahrung zu bringen, wie Angehörige selbst dieser Randgruppe sich ein besseres Zusammenleben vorstellen könnten und ob sie sich das überhaupt wünschen.
Diese Forschung soll einen Einblick in die Lebensumstände der „gitanos“ in Spanien liefern und einen Überblick über zentrale Problemstellungen der Dichotomie Inklusion/Exklusion geben. Es stellte sich heraus, dass Inklusion oft als Anpassung der Randgruppe verstanden wird, was wiederum auf Abneigung stößt. Dabei kristallisierte sich heraus, dass ein beidseitiges Versuchen die jeweilige fremde Kultur besser kennenzulernen, ein Zusammenleben in einer gemeinsamen Gesellschaft fördern würde. Denn eine Annäherung beiderseits, statt einer Integration einer kleineren Gruppe in die dominantere, könnte erheblich zu einem Abbau von Vorurteilen und Stigmata beitragen. Somit wäre es möglich, eine gegenseitige Gesprächsbasis und gemeinsame Werte, Interessen, etc., zu finden.
Natürlich soll berücksichtigt werden, dass Menschen, die einer gewissen Ethnie angehören nicht verallgemeinert werden können. Weiters muss beachtet werden, dass die Ergebnisse aus den durchgeführten Interviews aufgrund ihrer beschränkten Anzahl weder für die spanische Mehrheitsgesellschaft noch für die Randgruppe der Roma repräsentativ sind. Daher können keine allgemeinen Aussagen über die Ethnie der Roma getroffen werden. Die Ergebnisse könnten jedoch als Anstoß für zusätzliche Feldforschungen eine Grundlage bieten.