Abstract (deu)
Die Ursache für die Variabilität der Leuchtkraft von T Tauri Sternen ist noch immer nicht vollständig geklärt. Eine mögliche Erklärung bietet die episodische Akkretion von Masse aus der Protoplanetaren Scheibe auf den zentralen Protostern.
In diesem Zusammenhang wechselt eine bi-stabile Scheibe mehrmals während ihrer Lebenszeit zwischen einer Phase von niedriger und hoher Akkretionsrate. Im zweiten Fall wird eine große Menge an Masse in vergleichbar kurzer Zeit auf den Stern akkretiert, was einen Akkretionsausbruch zur Folge haben kann, der als merklicher Anstieg der Leuchtkraft beobachtet werden kann. Die FU Orionis (FUOR) und EX Orionis (EXOR) Objekte sind gut untersuchte Beispiele
für dieses Phänomen. Ein Mechanismus, der für den Beginn eines solchen Ausbruchs verantwortlich sein kann, ist eine thermische Instabilität in der Scheibe, die für einen schnellen Anstieg der Temperatur sorgt. Folgt man der Shakura-Sunyaev-Beschreibung der Viskosität, so führt eine Erhöhung der Temperatur zu einer Erhöhung der Viskosität und damit zu einer größeren Akkretionsrate. In diesem Zusammenhang ist es wichtig Simulationen durchzuführen, die den Innenbereich der Protoplanetaren Scheiben vollständig berücksichtigen, da dort eine ausreichend hohe Temperatur erreicht werden kann.
Zurzeit verwendete numerische Schemata, die Protoplanetare Scheiben simulieren, nutzen explizite Integrations-Schemata um die nötigen Differentialgleichungen zu lösen. Mit solchen Codes ist es jedoch aufgrund der Courant–Friedrichs–Lewy
(CFL) Bedingung nicht möglich, den Innenbereich der Scheibe zu berechnen und daher kann eine detaillierte zeitliche Entwicklung der Akkretionsausbrüche in diesem Ausmaß nicht gezeigt werden.
Diese Arbeit liefert einen Überblick über die Sternentstehung samt den entsprechen den Gleichungen der Strahlungshydrodynamik (RHD), die verwendet werden um
viskose Protoplanetare Scheiben zu beschreiben. Sie wiederholt wie Akkretion mit der Viskosität der Scheibe zusammenhängt, und wie eine Magnetorotationsinstabilität (MRI) ähnlich wie Viskosität wirkt. Die Langzeitentwicklung der
Scheibe wird mit Hilfe eines impliziten 1+1D Codes (TAPIR) berechnet. Dieser nutzt Axialsymmetrie um die Gleichungen der Strahlungshydrodynamik in radialer Richtung zu lösen. Die Resultate zeigen thermische Instabilitäten als Ursache
für einen rapiden Anstieg der Temperatur nahe am Stern. Das führt in kurzer Zeit zu einer erhöhten Akkretionsrate, die sich in einem Leuchtkraftausbruch durch Freisetzen von Gravitationsenergie manifestieren. Zusätzlich wird eine detaillierte Entwicklung der Akkretionsausbrüche sowie eine Langzeitentwicklung der gesamten Scheibe präsentiert.