Die Darstellungen von historischen Ereignissen und Personen(-Gruppen) im amerikanisch geprägten Mainstream-Film bauen häufig auf anachronistischen Motiven auf. Dadurch werden Narrative entwickelt und vorangetrieben, die verfälschte oder tendenziöse Vorstellungen von Geschehnissen und Personen der Vergangenheit im kollektiven Bewusstsein der Zuschauer*innenschaft etablieren und dadurch Einfluss auf die Wahrnehmung der Menschen nehmen können. Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird zunächst die Entwicklung eines spezifischen, rigiden Zeit- und Geschichtsbilds (WRG) innerhalb der europäischen (und damit der westlichen) Geisteskultur seit der Antike nachgezeichnet. Dieses Zeit- und Geschichtsbild basiert zumeist auf einem Denken von historischen Prozessen in linear-chronologischen Zeitzusammenhängen und Ereignisketten bzw. Kausalzusammenhängen. Historische Persönlichkeiten und ihre Taten werden häufig überhöht dargestellt, während historische Gruppen häufig pauschalisiert und misrepräsentiert werden. Das Ziel ist es, nachzuweisen, dass sich Teilaspekte dieser obsoleten Sichtweise auf Zeitentwicklung und Geschichte noch immer in einer Sparte der Kulturproduktion halten – nämlich im US-amerikanisch geprägten Mainstream-Film (MSF).
Um diese Spuren des WRG im MSF nachzuweisen zu können, wird der Anachronismus in dieser Arbeit als methodologischer Fokalpunkt verwendet. Dazu wird im Anschluss an den Entwicklungsüberblick des WRG im Theorieteil nachgezeichnet, inwiefern das klassische Konzept des Anachronismus innerhalb dieser Denkweise ein Schlüsselkonzept darstellt. Aufbauend auf der Kritik und Neudeutung des Anachronismus durch Rancière wird das Begriffskonzept gegen seine ursprüngliche Bedeutung und Verortung innerhalb des WRG gekehrt, um so die obsoleten und teilweise sogar antihistorischen Mechanismen dieses Zeit- und Geschichtsbildes aufzudecken und, im analytischen Teil, ihre Spuren im Film zu markieren. Das Herausarbeiten der Motive im Film soll also darauf hinweisen, wenn anachronistische Mechanismen im MSF ablaufen und was ihre möglichen Wirkweisen auf das Publikum sein können.
Die Darstellungen von historischen Ereignissen und Personen(-Gruppen) im amerikanisch geprägten Mainstream-Film bauen häufig auf anachronistischen Motiven auf. Dadurch werden Narrative entwickelt und vorangetrieben, die verfälschte oder tendenziöse Vorstellungen von Geschehnissen und Personen der Vergangenheit im kollektiven Bewusstsein der Zuschauer*innenschaft etablieren und dadurch Einfluss auf die Wahrnehmung der Menschen nehmen können. Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird zunächst die Entwicklung eines spezifischen, rigiden Zeit- und Geschichtsbilds (WRG) innerhalb der europäischen (und damit der westlichen) Geisteskultur seit der Antike nachgezeichnet. Dieses Zeit- und Geschichtsbild basiert zumeist auf einem Denken von historischen Prozessen in linear-chronologischen Zeitzusammenhängen und Ereignisketten bzw. Kausalzusammenhängen. Historische Persönlichkeiten und ihre Taten werden häufig überhöht dargestellt, während historische Gruppen häufig pauschalisiert und misrepräsentiert werden. Das Ziel ist es, nachzuweisen, dass sich Teilaspekte dieser obsoleten Sichtweise auf Zeitentwicklung und Geschichte noch immer in einer Sparte der Kulturproduktion halten – nämlich im US-amerikanisch geprägten Mainstream-Film (MSF).
Um diese Spuren des WRG im MSF nachzuweisen zu können, wird der Anachronismus in dieser Arbeit als methodologischer Fokalpunkt verwendet. Dazu wird im Anschluss an den Entwicklungsüberblick des WRG im Theorieteil nachgezeichnet, inwiefern das klassische Konzept des Anachronismus innerhalb dieser Denkweise ein Schlüsselkonzept darstellt. Aufbauend auf der Kritik und Neudeutung des Anachronismus durch Rancière wird das Begriffskonzept gegen seine ursprüngliche Bedeutung und Verortung innerhalb des WRG gekehrt, um so die obsoleten und teilweise sogar antihistorischen Mechanismen dieses Zeit- und Geschichtsbildes aufzudecken und, im analytischen Teil, ihre Spuren im Film zu markieren. Das Herausarbeiten der Motive im Film soll also darauf hinweisen, wenn anachronistische Mechanismen im MSF ablaufen und was ihre möglichen Wirkweisen auf das Publikum sein können.