Title (deu)
Ist Inklusion le(h)rnbar?
Author
Sonja Maria Schiebl
Advisor
Oliver Koenig
Assessor
Oliver Koenig
Abstract (deu)
Für den Unterricht in inklusiven Schulen werden besondere Herausforderungen an die Gestaltung von Unterrichtspraxis, aber auch an die Einstellungen und Überzeugungen der Lehrpersonen gestellt, oftmals verbunden mit intensiven Herausforderungen, und nicht selten mit der Metapher „gegen den Strom schwimmen“ in Verbindung gebracht. Im Englischen wird der Ausdruck „against the grain“ (Seitz 2011, S.8) verwendet, womit in etwa auch so viel gemeint ist wie „gegen den Strich“, „entgegen der Richtung“. Simon meint dementsprechend: „Inclusive education is teaching against the grain […], challenging the common configuration of beliefs and practices we have inherited from tradition in order to create new, more just modes of belief and practice“ (Simon 1992, zit.n. Danforth 2014, S.8). Wenn man dies bedenkt, wenn man inklusive Bildung als „teaching against the grain“ versteht – was unter Umständen ein Arbeiten außerhalb tradierter gesellschaftlicher Normen oder herkömmlicher Vorstellungen von Unterricht bedeutet - so impliziert dies, dass es im Rahmen einer inklusionskompetenten LehrerInnen-Bildung mehr braucht, als den Erwerb pädagogischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es braucht Veränderungen weit unter einer bildungsstrukturellen, curricularen „Oberfläche“, es braucht Raum und Zeit für Reflexion und somit für mögliche Auslöser von Transformationen der individuellen Einstellungen, der traditionellen Werte und Normen, der tradierten Bilder von Schule, Unterricht und Gesellschaft. Mit der Frage, auf welche Weise Lernprozesse bei Erwachsenen zur Transformation bisheriger Einstellungen, (Vor-)Urteilen und Meinungen führen können, beschäftigt sich die Theorie des transformativen Lernens (vgl. Mezirow 1990, 1997,2003). Die Bildung zu inklusionskompetenten Lehrpersonen benötigt dementsprechend die Möglichkeit zu transformativem Lernen. Die Basis dafür, und somit eine Voraussetzung zur Übernahme von Verantwortung für das Gestalten inklusiver (schulischer) Lernumgebungen, sieht Koenig im Ermöglichen von Lernräumen und -erfahrungen angehender PädagogInnen im Sinne des transformativen Lernens (Koenig 2017, S.90). An diesen Punkt soll die vorliegende Arbeit anknüpfen und Überschneidungen und Zusammenhänge zwischen Bildung und transformativem Lernen aufgreifen, und Theorien dazu mit durch qualitative Forschung erhobenen Daten in Beziehung setzen. Diese Daten wurden aus narrativen Interviews, welche mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule Wien geführt wurden, die kurz vor Abschluss ihres Studiums Primarstufe mit dem Schwerpunkt „Inklusion und Sonderpädagogik“ stehen, erhoben und ausgewertet nach der Narrationsanalyse nach Schütze.
Abstract (eng)
Teaching in inclusive schools poses particular challenges to the design of teaching practice, but also to the attitudes and beliefs of teachers, often linked to intense challenges, and not infrequently associated with the metaphor "against the grain". Simon says accordingly: „Inclusive education is teaching against the grain […], challenging the common configuration of beliefs and practices we have inherited from tradition in order to create new, more just modes of belief and practice“ (Simon 1992, zit.n. Danforth 2014, S.8). Taking this into account, if one understands inclusive education as "teaching against the grain" - which may mean working outside traditional social norms or conventional notions of teaching - this implies that it needs more in the context of inclusion-competent teacher education, as the acquisition of educational skills and abilities. It needs changes well below a structural, curricular "surface", it needs space and time for reflection and thus for possible triggers of transformations of individual attitudes, traditional values and norms, the traditional images of school, teaching and society. With the question, in what way learning processes in adults can lead to the transformation of previous attitudes, (pre-) judgments and opinions, the theory of transformative learning is concerned (see Mezirow 1990, 1997,2003). The education of inclusion-competent teachers therefore needs the opportunity for transformative learning. The basis for this, and thus a prerequisite for the assumption of responsibility for the design of inclusive (school) learning environments, sees Koenig in enabling learning spaces and experiences of aspiring educators in the sense of transformative learning (Koenig 2017, p.90). It is at this point that the present work should build on and take up overlaps and connections between education and transformative learning, and relate theories to data collected through qualitative research. These data were collected from narrative interviews with students of the University of Education in Vienna, who are about to complete their study of “Primary Education” with a focus on "Inclusion and Special Education", and evaluated according to the narrative analysis according to Schütze.
Keywords (eng)
InclusionInclusive schoolTransformative LearningEmergent LearningBeliefs and Attitudes
Keywords (deu)
InklusionInklusive SchuleInklusionssensible LehrerInnenbildungTransformatives LernenEmergentes LernenLehrerInnenbeliefs
Type (deu)
Extent (deu)
211 Seiten : Illustrationen
Number of pages
211
Study plan
Masterstudium Bildungswissenschaft
[UA]
[066]
[848]
Members (1)
Title (deu)
Ist Inklusion le(h)rnbar?
Author
Sonja Maria Schiebl
Abstract (deu)
Für den Unterricht in inklusiven Schulen werden besondere Herausforderungen an die Gestaltung von Unterrichtspraxis, aber auch an die Einstellungen und Überzeugungen der Lehrpersonen gestellt, oftmals verbunden mit intensiven Herausforderungen, und nicht selten mit der Metapher „gegen den Strom schwimmen“ in Verbindung gebracht. Im Englischen wird der Ausdruck „against the grain“ (Seitz 2011, S.8) verwendet, womit in etwa auch so viel gemeint ist wie „gegen den Strich“, „entgegen der Richtung“. Simon meint dementsprechend: „Inclusive education is teaching against the grain […], challenging the common configuration of beliefs and practices we have inherited from tradition in order to create new, more just modes of belief and practice“ (Simon 1992, zit.n. Danforth 2014, S.8). Wenn man dies bedenkt, wenn man inklusive Bildung als „teaching against the grain“ versteht – was unter Umständen ein Arbeiten außerhalb tradierter gesellschaftlicher Normen oder herkömmlicher Vorstellungen von Unterricht bedeutet - so impliziert dies, dass es im Rahmen einer inklusionskompetenten LehrerInnen-Bildung mehr braucht, als den Erwerb pädagogischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es braucht Veränderungen weit unter einer bildungsstrukturellen, curricularen „Oberfläche“, es braucht Raum und Zeit für Reflexion und somit für mögliche Auslöser von Transformationen der individuellen Einstellungen, der traditionellen Werte und Normen, der tradierten Bilder von Schule, Unterricht und Gesellschaft. Mit der Frage, auf welche Weise Lernprozesse bei Erwachsenen zur Transformation bisheriger Einstellungen, (Vor-)Urteilen und Meinungen führen können, beschäftigt sich die Theorie des transformativen Lernens (vgl. Mezirow 1990, 1997,2003). Die Bildung zu inklusionskompetenten Lehrpersonen benötigt dementsprechend die Möglichkeit zu transformativem Lernen. Die Basis dafür, und somit eine Voraussetzung zur Übernahme von Verantwortung für das Gestalten inklusiver (schulischer) Lernumgebungen, sieht Koenig im Ermöglichen von Lernräumen und -erfahrungen angehender PädagogInnen im Sinne des transformativen Lernens (Koenig 2017, S.90). An diesen Punkt soll die vorliegende Arbeit anknüpfen und Überschneidungen und Zusammenhänge zwischen Bildung und transformativem Lernen aufgreifen, und Theorien dazu mit durch qualitative Forschung erhobenen Daten in Beziehung setzen. Diese Daten wurden aus narrativen Interviews, welche mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule Wien geführt wurden, die kurz vor Abschluss ihres Studiums Primarstufe mit dem Schwerpunkt „Inklusion und Sonderpädagogik“ stehen, erhoben und ausgewertet nach der Narrationsanalyse nach Schütze.
Abstract (eng)
Teaching in inclusive schools poses particular challenges to the design of teaching practice, but also to the attitudes and beliefs of teachers, often linked to intense challenges, and not infrequently associated with the metaphor "against the grain". Simon says accordingly: „Inclusive education is teaching against the grain […], challenging the common configuration of beliefs and practices we have inherited from tradition in order to create new, more just modes of belief and practice“ (Simon 1992, zit.n. Danforth 2014, S.8). Taking this into account, if one understands inclusive education as "teaching against the grain" - which may mean working outside traditional social norms or conventional notions of teaching - this implies that it needs more in the context of inclusion-competent teacher education, as the acquisition of educational skills and abilities. It needs changes well below a structural, curricular "surface", it needs space and time for reflection and thus for possible triggers of transformations of individual attitudes, traditional values and norms, the traditional images of school, teaching and society. With the question, in what way learning processes in adults can lead to the transformation of previous attitudes, (pre-) judgments and opinions, the theory of transformative learning is concerned (see Mezirow 1990, 1997,2003). The education of inclusion-competent teachers therefore needs the opportunity for transformative learning. The basis for this, and thus a prerequisite for the assumption of responsibility for the design of inclusive (school) learning environments, sees Koenig in enabling learning spaces and experiences of aspiring educators in the sense of transformative learning (Koenig 2017, p.90). It is at this point that the present work should build on and take up overlaps and connections between education and transformative learning, and relate theories to data collected through qualitative research. These data were collected from narrative interviews with students of the University of Education in Vienna, who are about to complete their study of “Primary Education” with a focus on "Inclusion and Special Education", and evaluated according to the narrative analysis according to Schütze.
Keywords (eng)
InclusionInclusive schoolTransformative LearningEmergent LearningBeliefs and Attitudes
Keywords (deu)
InklusionInklusive SchuleInklusionssensible LehrerInnenbildungTransformatives LernenEmergentes LernenLehrerInnenbeliefs
Type (deu)
Number of pages
211