Abstract (deu)
Flucht, Migration, Integration und die damit verbundenen Themen des Sprachunterrichts und der Wertevermittlung für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte sowie Drittstaatsangehörige sind sowohl gesellschaftspolitisch hoch relevante und sehr aktuelle als auch viel diskutierte Themen in Österreich. Seit dem Jahr 2017 ist mit dem neuen Integrationsgesetz die Wertevermittlung in Österreich genau geregelt und fix als Integrationsmaßnahme verankert. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Prinzipien und Strukturen der Wertevermittlung in Österreich und beleuchtet diese unter migrationspädagogischen Aspekten. Auf Grundlage der Migrationspädagogik und aktueller Forschungsergebnisse wird der Frage nach der Bedeutung von Werten in und für unsere Gesellschaft und der Möglichkeit ihrer „Vermittlung“ nachgegangen. Die Kritik der Fachliteratur an der aktuellen Form der Wertevermittlung sowie alternative Konzepte dazu werden vorgestellt. Basierend auf der Forschungsliteratur und der Hypothese, dass Wertevermittlung in der momentanen Form „Nichtzugehörigkeit“ (nach den Konzepten der Migrationspädagogik von Mecheril et al., 2010) erzeugt und verstärkt, werden mit Hilfe eines qualitativen Forschungsdesigns Interviews mit Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten sowie AsylwerberInnen geführt. Mit Hilfe von Leitfadeninterviews werden TeilnehmerInnen von Sprach-, Werte- und Orientierungskursen befragt und somit wird der Frage nachgegangen, wie die Wertevermittlung von den Betroffenen selbst wahrgenommen wird.