Abstract (deu)
Mobbing hat verheerende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit eines Menschen. Die hier vorliegende Studie beschäftigt sich mit den Arbeitsbelastungen im österreichischen Bundesheer und deren Zusammenhang mit Mobbing. Ebenso wird der moderierende Einfluss von sozialem Klima, wie auch der Einfluss von Mobbing und Arbeitsbelastungen auf psychische und physische Beschwerden, sowie auf den Alkoholkonsum untersucht. Grundlage dieser Analyse sind die Daten des sozialen Lagebildes 2018, welches jährlich an einer repräsentativen Zufallsstichprobe des österreichischen Bundesheeres erhoben wird. Arbeitsbelastung wurde hierbei mittels des Efford-Reward Imbalance-Short Fragebogens (ERI-S), der Anzahl der Arbeitsstunden pro Tag und der Arbeitstage pro Woche operationalisiert. Psychische Beschwerden wurden mittels des Patient Health Questionnaire 4 (PHQ-4) erfasst, physische Beschwerden wurden durch den Gießener Beschwerdefragebogen 8 (GBB8) operationalisiert, sowie Alkoholkonsum mittels des Alcohol Use Disorder Identification Test-Consumption - Fragebogen (AUDIT-C) gemessen wurde. Mobbing wurde mit Hilfe des Mobbingintensität der Kollegen Fragebogens (MOB-K) erfasst, zur Erhebung des sozialen Klimas wurde das Netzwerkkapital des Bielefelder Sozialkapital Index (BISI) angewandt. Für die hier vorliegende Studie wurden ausschließlich Berufssoldaten in die Analyse inkludiert (n=882). Arbeitsbelastungen und Mobbing wiesen einen positiven Zusammenhang auf. Ausschließlich für Arbeitsstunden ließ sich kein signifikanter Zusammenhang feststellen. Die hypothetisierten Mediationseffekte von Mobbing konnten ebenfalls für alle Variablen, mit Ausnahme von Arbeitsstunden, bestätigt werden. Der Einfluss des sozialen Klimas fiel nur für Belohnung und überdurchschnittliches berufliches Engagement signifikant aus. Alkoholkonsum korrelierte mit keiner der Variablen im signifikanten Bereich. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass soziales Klima eine vernachlässigbare Rolle im Zusammenhang mit Mobbing im Bundesheer zu haben scheint. Zukünftige Interventionen sollten einen besseren Umgang mit unvermeidbaren Arbeitsbedingungen wie Zeitdruck, Arbeitsmenge und Unterbrechungen bringen, sowie eine Lockerung der völligen beruflichen Hingabe im Sinne des Mission-First Prinzips.