Title (deu)
Hirndoping bei Studierenden
Lernunterstützung oder Betrug?
Author
Hanna Sabina Schweiger
Advisor
Andrea Lehner-Hartmann
Assessor
Andrea Lehner-Hartmann
Abstract (deu)
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Hirndoping sowie es in dieser Arbeit definiert wird, nämlich als Versuch von gesunden Menschen ihre geistige Leistungsfähigkeit mittels Medikamente zu steigern, nicht so selten ist wie vielleicht angenommen. Die unterschiedlichsten Medikamente werden zu diesem Zweck „missbraucht“. Das bekannteste ist mit Sicherheit Methylphenidat, besser bekannt als Ritalin. Die unterschiedlichsten Motive spielen dabei eine Rolle. Auch die Grenzen des Hirndopings spielen bei der Entscheidung über die Einnahmebereitschaft eine wichtige Rolle. Vor allem der Sicherheitsaspekt ist ausschlaggebend. Die körperlichen Nebenwirkungen bei einer kurzfristigen Einnahme sind meist gering, sie reichen von einem trockenen Mund bis zu einem erhöhten Herzschlag. Nebenwirkungen bei einer langfristigen Anwendung können heutzutage noch nicht abgeschätzt werden, da es keine Langzeitstudien in diesem Bereich gibt. Es werden die unterschiedlichsten Motive angegeben, warum zu leistungssteigernden Mitteln gegriffen wird. Sie reichen von Selbstverwirklichung bis hin zu sozialen Motiven. Wenn man das Thema Hirndoping aus ethischer Sicht betrachtet, spricht vieles dagegen, sei es aus Gründen der Fairness oder auch der Verantwortung. Grob kann man zwei Positionen zu diesem Thema unterscheiden. Zum einen die Transhumanisten, welche eine sehr liberale Haltung zu diesem Thema einnehmen und zum anderen die Biokonservativen, welche Hirndoping eher skeptisch sehen. Ist nun Hirndoping ethisch vertretbar oder nicht? Dies hängt sehr stark von der jeweiligen Situation ab und ist pauschal so nicht zu beantworten. Rechtlich gesehen ist Hirndoping nach wie vor ein sogenannter Graubereich, es bedürfe genauer ethischer Richtlinien, welche es aber derzeit nicht gibt, um diese Frage besser beantworten zu können. Wahrscheinlich wird es nie eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage geben, da die Meinungen zu diesem Thema ziemlich weit auseinander gehen und es schwer werden wird hier auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ein erster Beurteilungsversuch, wo die meist diskutieren Themen im Bereich des Hirndopings wie Risiko, Gerechtigkeit, Natürlichkeit und Zwang nochmals aufgegriffen wurden, hat jedoch ergeben, dass Hirndoping aus zumindest drei der vier Sichtweisen ethisch abzulehnen sei.Ist Hirndoping in Bildungseinrichtung nun als Betrug anzusehen oder nicht? Hier ist es zunächst wichtig zu klären wer diese Medikamente zu sich nimmt und warum. Man kann nicht von Betrug sprechen, wenn ein ADHS-Patient vor oder während der Prüfung z.B. Ritalin einnimmt, da er es aus medizinischen Gründen benötigt. Es ist zwischen einem kompensatorischen Enhancement und einem leistungssteigernden Enhancement zu unterscheiden. Geht es um die Wiederherstellung eines normalen Zustandes spricht man vom kompensatorischen Enhancement, während man bei der Verbesserung vom leistungssteigerden Enhancement spricht. Die Einnahme von z.B. Ritalin ist daher, wenn dies ärztlich verordnet wurde und die Bedürftigkeit der Person gegeben ist, gerechtfertigt und eher als Lernunterstützung als Betrug anzusehen.
Abstract (eng)
Brain doping, as it is defined in this work - as an attempt by healthy people to increase their mental performance through medication - is not as rare as may be assumed. A lot of different medicines are misused for this purpose. The most famous is Methylphenidat, also known as Ritalin. Many people, whether students or people in their jobs, take so-called performance-enhancing medication because they do not cope with today's performance-oriented society. A wide variety of motives play a role. They range from self-realization to social motives. If one looks at the subject of brain doping from an ethical point of view, there is much to be said against it, whether for reasons of fairness or responsibility. Roughly speaking, one can distinguish between two positions: On the one hand the transhumanists, who take a very liberal stance on this issue, and on the other hand the bioconservatives, who are rather sceptical about brain doping.
Keywords (eng)
EnhancementBraindoping
Keywords (deu)
Hirndoping
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
116
Number of pages
116
Study plan
Interdisziplinäres Masterstudium Ethik für Schule und Beruf
[UA]
[066]
[641]
Members (1)
Title (deu)
Hirndoping bei Studierenden
Lernunterstützung oder Betrug?
Author
Hanna Sabina Schweiger
Abstract (deu)
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Hirndoping sowie es in dieser Arbeit definiert wird, nämlich als Versuch von gesunden Menschen ihre geistige Leistungsfähigkeit mittels Medikamente zu steigern, nicht so selten ist wie vielleicht angenommen. Die unterschiedlichsten Medikamente werden zu diesem Zweck „missbraucht“. Das bekannteste ist mit Sicherheit Methylphenidat, besser bekannt als Ritalin. Die unterschiedlichsten Motive spielen dabei eine Rolle. Auch die Grenzen des Hirndopings spielen bei der Entscheidung über die Einnahmebereitschaft eine wichtige Rolle. Vor allem der Sicherheitsaspekt ist ausschlaggebend. Die körperlichen Nebenwirkungen bei einer kurzfristigen Einnahme sind meist gering, sie reichen von einem trockenen Mund bis zu einem erhöhten Herzschlag. Nebenwirkungen bei einer langfristigen Anwendung können heutzutage noch nicht abgeschätzt werden, da es keine Langzeitstudien in diesem Bereich gibt. Es werden die unterschiedlichsten Motive angegeben, warum zu leistungssteigernden Mitteln gegriffen wird. Sie reichen von Selbstverwirklichung bis hin zu sozialen Motiven. Wenn man das Thema Hirndoping aus ethischer Sicht betrachtet, spricht vieles dagegen, sei es aus Gründen der Fairness oder auch der Verantwortung. Grob kann man zwei Positionen zu diesem Thema unterscheiden. Zum einen die Transhumanisten, welche eine sehr liberale Haltung zu diesem Thema einnehmen und zum anderen die Biokonservativen, welche Hirndoping eher skeptisch sehen. Ist nun Hirndoping ethisch vertretbar oder nicht? Dies hängt sehr stark von der jeweiligen Situation ab und ist pauschal so nicht zu beantworten. Rechtlich gesehen ist Hirndoping nach wie vor ein sogenannter Graubereich, es bedürfe genauer ethischer Richtlinien, welche es aber derzeit nicht gibt, um diese Frage besser beantworten zu können. Wahrscheinlich wird es nie eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage geben, da die Meinungen zu diesem Thema ziemlich weit auseinander gehen und es schwer werden wird hier auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ein erster Beurteilungsversuch, wo die meist diskutieren Themen im Bereich des Hirndopings wie Risiko, Gerechtigkeit, Natürlichkeit und Zwang nochmals aufgegriffen wurden, hat jedoch ergeben, dass Hirndoping aus zumindest drei der vier Sichtweisen ethisch abzulehnen sei.Ist Hirndoping in Bildungseinrichtung nun als Betrug anzusehen oder nicht? Hier ist es zunächst wichtig zu klären wer diese Medikamente zu sich nimmt und warum. Man kann nicht von Betrug sprechen, wenn ein ADHS-Patient vor oder während der Prüfung z.B. Ritalin einnimmt, da er es aus medizinischen Gründen benötigt. Es ist zwischen einem kompensatorischen Enhancement und einem leistungssteigernden Enhancement zu unterscheiden. Geht es um die Wiederherstellung eines normalen Zustandes spricht man vom kompensatorischen Enhancement, während man bei der Verbesserung vom leistungssteigerden Enhancement spricht. Die Einnahme von z.B. Ritalin ist daher, wenn dies ärztlich verordnet wurde und die Bedürftigkeit der Person gegeben ist, gerechtfertigt und eher als Lernunterstützung als Betrug anzusehen.
Abstract (eng)
Brain doping, as it is defined in this work - as an attempt by healthy people to increase their mental performance through medication - is not as rare as may be assumed. A lot of different medicines are misused for this purpose. The most famous is Methylphenidat, also known as Ritalin. Many people, whether students or people in their jobs, take so-called performance-enhancing medication because they do not cope with today's performance-oriented society. A wide variety of motives play a role. They range from self-realization to social motives. If one looks at the subject of brain doping from an ethical point of view, there is much to be said against it, whether for reasons of fairness or responsibility. Roughly speaking, one can distinguish between two positions: On the one hand the transhumanists, who take a very liberal stance on this issue, and on the other hand the bioconservatives, who are rather sceptical about brain doping.
Keywords (eng)
EnhancementBraindoping
Keywords (deu)
Hirndoping
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
116