Abstract (deu)
Im Laufe der letzten Generationen haben sich die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen im städtischen Bereich von allen bestehenden Gesellschaftsschichten aus Industrienationen gravierend verändert. Diese Entwicklung bezieht sich nicht nur auf deren Aufwachsen, Sozialverhalten, Rechte und Pflichten, sondern auch auf ihre Zugänge zu Freizeitmöglichkeiten sowie ihre Veränderungen im Freizeitverhalten. War zu Beginn der 1930er Jahre der Lebensraum von Kindern noch dadurch gekennzeichnet, dass sie diesen mit zunehmendem Alter kontinuierlich von der Wohnung aus ins nähere Wohnumfeld erweiterten, so kam es in den darauffolgenden Jahrzehnten zu immer größeren baulichen Eingriffen seitens der Erwachsenen in diesen primären, von Multifunktionalität und Anregungsreichtum geprägten Aufenthaltsraum. Folglich fand daher eine kontinuierliche Verlagerung der Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen in die von Erwachsenen bereitgestellten privaten, halböffentlichen und öffentlichen Bereiche statt, welche vor allem durch eine Monofunktionalität, Funktionalisierung und Spezialisierung gekennzeichnet sind. Sowohl aus unteren als auch oberen Bevölkerungsschichten standen Kinder und Jugendliche dabei, heute noch mehr wie noch vor zwei Jahrzehnten, unter dem Schutz, der Aufsicht und Kontrolle von Erwachsenen. Allerdings sind bei der Nutzung von solchen betreuten Angeboten die Möglichkeiten von beiden Einkommensschichten natürlich unterschiedlich, denn, es ist nicht allen Erziehungsberechtigten möglich, entsprechende finanzielle Beiträge, die beispielsweise für einen Kursbesuch nötig sind, aufzubringen und daher gibt es eine Vielzahl an Kindern und Jugendlichen, die sich grundsätzlich immer noch in ihrer Freizeit primär in öffentlichen städtischen Räumen aufhalten und ihn für ihre Aktivitäten nutzen.