Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Geschichte der primären *Ci̯-Cluster im Griechischen zu verfolgen. Die Dissertation ist in acht Kapitel eingeteilt. Kapitel 1 befasst sich mit der Frühgeschichte von *t(h)i̯ und *k(u̯)(h)i̯, wobei zwei Probleme insbesondere im Vordergrund stehen: 1) die Entwicklung von *(-C)ti̯- zu /(-C)s-/ in den t-Dialekten, und 2) die Fortsetzung von *(-R)ki̯- durch böot., kret. /(-R)s-/ vs. att., eub. /(-R)t-/. Es wird argumentiert, dass nichtgeminiertes *(-C)ts- (jeglicher Herkunft) zu einem frühen Zeitpunkt frikativiert wurde, als Folge einer Erweiterung der Regel *-ts > -s. Je nachdem ob *(-R)ki̯- zum Zeitpunkt der Frikativierung mit *(-C)ts- zusammengefallen war oder nicht, wurde erstere Sequenz schließlich zu einem Frikativ (vgl. *ki̯- > böot. /s-/, *-Rki̯- > kret. /-Rs-/) oder teilte die Entwicklung von intervokalischem *-ki̯- (vgl. *ki̯- > att., eub. /t-/). Kapitel 2 befasst sich mit bestimmten Fragen der phonologischen Entwicklung der Gruppen *di̯ und *gi̯. Kapitel 3 untersucht Aspekte der Geschichte von *-Ri̯-. Es wird unter anderem vorgeschlagen, dass das Ergebnis von *-er/ni̯- nicht nur -ēr/n-, -err/nn- war, sondern auch -ei̯r/n-, (teilweise) abhängig vom Dialekt. Kapitel 4 befasst sich mit den Details des Lautwandels *pi̯ > /pt/. In Kapitel 5 wird dargelegt, dass die griechischen Reflexe von *-u̯i̯-, nämlich -i̯i̯- und/oder -i̯u̯-, am besten als Produkte einer Palatalisierung verstanden werden. Kapitel 6 bietet einen vollständigen Überblick über die Entwicklung von urgr. *-si̯-. Es wird behauptet, dass das Ergebnis dieses Clusters nach jedem Vokal und in allen Dialekten -i̯i̯- war (unabhängig vom Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Morphemgrenze) und dass *s (oder *h) vor *i̯ palatalisiert wurde. In Kapitel 7 wird die Chronologie des Verlusts von *i̯ nach Konsonanten im Verhältnis zu anderen Lautwandeln erörtert. Die wichtigsten Ergebnisse der Dissertation sind in Kapitel 8 zusammengefasst.