Abstract (deu)
Die Eichmann-Mitarbeiter Ernst Girzick, Alfred Slawik und Richard Hartenberger waren bei der Vertreibung und Verschleppung Tausender wissentlich und willentlich beteiligt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Verfahren vor dem Volksgericht Wien gegen diese drei ehemaligen SS-Angehörigen. Diese Verfahren werden rekonstruiert und die Arbeit der Polizei, der Staatsanwaltschaft sowie des Gerichts wird kritisch beleuchtet. Als Quellengrundlage dieser Arbeit dienen die Gerichtsakten dieser Verfahren. Ernst Girzick wurde 1948 zu 15 Jahren schweren Kerker verurteilt, Alfred Slawik 1949 zu fünf Jahren schweren Kerker und Richard Hartenberger 1950 zu neun Monaten schweren Kerker Es wird der Frage nachgegangen wie die unterschiedlichen Haftstrafen zu erklären sind. Dies lässt sich durch die Auffindbarkeit von belastenden Zeug_innen, der unterschiedlichen Beweislast sowie weiteren Faktoren begründen. Diese drei Verfahren werden als Einzelbeispiele in den Kontext der österreichischen Nachkriegsjustiz gestellt. Girzick, Hartenberger und Slawik wurden zwar verurteilt, aber keinesfalls „angemessen“ bestraft.