Abstract (deu)
Die COVID-19 Pandemie geht mit zahlreichen Belastungsfaktoren und Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit einher. In der vorliegenden Untersuchung wurden Belastungsfaktoren und Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit im Kontext der COVID-19 Pandemie bei mobilen Altenpfleger*innen in Österreich untersucht. Hierfür wurden neun leitfadengestützte Interviews mit mobilen Altenpfleger*innen in Österreich durchgeführt und mittels der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Es ergeben sich Belastungen aus den geltenden Schutzmaßnahmen wie dem Tragen von Schutzausrüstung und der Kontaktbeschränkung, aus fehlenden Informationen zum adäquaten Verhalten im Umgang mit den Klient*innen sowie aus der Ungewissheit bezogen auf das Ende und die langfristigen Folgen der Pandemie. Weitere Belastungsfaktoren bestehen in der Gefahr einer Infizierung und den Konsequenzen einer Infizierung für die Klient*innen und für die Kolleg*innen, in fehlender Anerkennung in der Bevölkerung und struktureller Ungleichbehandlung, sowie in der Allgegenwärtigkeit der Pandemie und einer schwierigen Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Pflichten. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit bestehen in Ängsten und Unsicherheiten, Einsamkeit und Traurigkeit, Schuldgefühlen, Wut und psychosozialen Krisen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass mobile Altenpfleger*innen in Österreich neben den allgemeinen Belastungsfaktoren im Kontext der COVID-19 Pandemie von Belastungsfaktoren betroffen sind, denen auch andere Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen ausgesetzt sind und zudem von Belastungen, die sich aus der mobilen Pflegearbeit ergeben. Dies zeigt, dass diese Berufsgruppe, die ohnehin schon hohen Anforderungen ausgesetzt ist, in besonderer Weise einer nachhaltigen Unterstützung ihrer psychischen Gesundheit bedarf.