Abstract (deu)
Unsere Welt befindet sich in permanenter Entwicklung. Im Zuge dessen wird der Kampf um Märkte und Profitmöglichkeiten immer härter. Es werden ständig neue Technologien und Innovationen entwickelt, deren Schutz glücklicherweise gesetzlich geregelt werden kann. Immaterialgüterrechte gewährleisten, dass Erfinder einen angemessenen Nutzen aus ihren Leistungen ziehen können und die richtigen Personen vergütet werden und verhindern rechtswidriges Verhalten und Missbrauch durch Dritte.
Infolge des verschärften Wettbewerbs wird gewöhnlich auch zunehmend mit fragwürdigen Mitteln gearbeitet, um Erfolg zu haben. Der Fokus dieser Abschlussarbeit liegt auf dem Patentrecht und darauf, wie Patentanträge neben dem Schutz einer neuen Erfindung auch für andere Zwecke verwendet werden können. Patente dienen in manchen Fällen dazu, die Stellung eines Antragstellers gegenüber Wettbewerbern zu stärken um zu verhindern, dass die Erfindung der Konkurrenz produziert oder auf den Markt gebracht wird, selbst wenn diese bereits patentiert ist. Derartige Maßnahmen werden eingesetzt, wenn das Unternehmen, dass ein Sperrpatent beantragt, sich darüber im Klaren ist, dass die eigene Erfindung nicht ohne eine Patentverletzung realisiert werden kann. Aus diesem Grund ist das Unternehmen bestrebt, Mittel zu finden, das bereits existierende Patent zu blockieren.
Die gesamte Welt kämpft gegen die COVID-19-Pandemie, deren Wellen den Verlauf der letzten zwei Jahre geprägt und hohe Verluste und schwere Gesundheitsprobleme verursacht haben. Die Pandemie hat nicht nur unzählige Menschenleben gefordert, sondern in Folge von Grenzschließungen und Lockdowns zu wirtschaftlichen Schäden geführt. Mittlerweile ist am Ende des Tunnels ein Licht zu sehen, da in den meisten Ländern Impfstoffe verfügbar sind und nach und nach eine Immunität aufgebaut wird. Es besteht jedoch eine riesige Kluft zwischen entwickelten und einkommensschwachen Ländern. Reiche Staaten sind in der Lage, für ihre gesamte Bevölkerung Impfstoffe zu besorgen, während ärmere Länder warten müssen und irgendwann auf die Hilfe anderer Länder angewiesen sind, um Impfstoffe bereitstellen zu können.
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Es wurde vorgeschlagen, während der Pandemie auf die geistigen Eigentumsrechte für die Vakzine zu verzichten. Zahlreiche Länder und Organisationen unterstützen einen solchen Verzicht, um Produktion und Distribution von Impfstoffen und sonstiger medizinischer Ausrüstung in solchen Ländern zu beschleunigen, die diese benötigen. Die Europäische Union und Pharmaunternehmen lehnen einen solchen Verzicht strikt ab, da die Patente gewährleisten, dass Investoren und Hersteller als Schöpfer der Produkte angemessene Einnahmen und Gewinne erzielen können. Alternativ schlagen diese Seiten vor, Herstellern Patentlizenzen zu gewähren, um Abhilfe in der aktuellen Situation zu schaffen.
Ziel dieser Abschlussarbeit ist, die gegenwärtige Lage zu beleuchten, was das Verhältnis von Patentschutz und COVID-19 angeht, die verschiedenen Situationen und deren Hintergründe zu analysieren und einen Erklärungsansatz bezüglich der in der Pandemie verfügbaren Möglichkeiten und Lösungen zu liefern.