Title (deu)
Zeit als Dimension gesellschaftlicher Verhältnisse
Krisen und ihre Verschiebung
Parallel title (eng)
Time as dimension of social relations : crises and their displacement
Author
Ako Pire
Advisor
Ulrich Brand
Assessor
Ulrich Brand
Abstract (deu)
Die Arbeit rekonstruiert Zeit als Dimension gesellschaftlicher Verhältnisse. Dabei wird zuerst der Stellenwert von Zeit in verschiedenen Theorien diskutiert und die Notwendigkeit von Temporalität als Dimension gesellschaftlicher Verhältnisse in drei Schritten herausgearbeitet. In der Folge wird die zeitliche Dimension des Akkumulationsprozesses untersucht und der Begriff des "spatio temporal fix" kritisch eingeordnet. Ein zeitlicher ist dabei auch stets auf einen räumlichen „Fix“ bezogen. Anschließend an die Analysen David Harveys wird über dessen zu einseitig an einer kapitallogischen Analyse orientierten Konzeption hinausgegangen. In einem nächsten Schritt wird die Regulationstheorie, als ein Ansatz zur Analyse der komplex gegliederten, nie vollständig auf die Warenproduktion zurückzuführenden, Temporalität kapitalistischer Gesellschaften diskutiert. Jede der strukturellen Formen ist dabei historisch konkret verräumlicht wie auch verzeitlicht, die Regulation gesellschaftlicher Verhältnisse ist stets auch die Regulation verschiedener Zeitlichkeiten der Reproduktion und Produktion. Angereichert wird dies auch durch die Einführung von Konzepten wie dem Produktivsystem und jenem der strukturellen Heterogenität, das die (De)Synchronisierung von Gesellschaftsformationen und der sie tragenden Staatsapparate auf verschiedenen Ebenen erklären kann. In einem letzten Schritt werden die entwickelten und diskutierten Konzepte auf die Bearbeitung der Finanzkrise ab 2007 in der Europäischen Union analytisch angewandt. Dabei wird einerseits argumentiert, dass es sich bei den die EU bildenden Gesellschaftsformationen um verschiedenen Akkumulationsteilregime im Rahmen eines internationalen, finanzdominierten Akkumulationsregimes handelt. Andererseits, dass die grundlegenden Probleme, die mit der Eurokrise Anfang der 2010er Jahre offenbar wurden, weiterbestehen und die Synchronisierung einer nächsten Krise im Rahmen der Staatsapparate der verschiedenen räumlichen Ebenen zweifelhaft erscheint.
Keywords (eng)
Crisis TheoryTimeRegulation TheoryPolitical Economy
Keywords (deu)
KrisentheorieZeitRegulationstheoriePolitische Ökonomie
Type (deu)
Extent (deu)
126 Seiten : Diagramme
Number of pages
127
Study plan
Masterstudium Politikwissenschaft
[UA]
[066]
[824]
Members (1)
Title (deu)
Zeit als Dimension gesellschaftlicher Verhältnisse
Krisen und ihre Verschiebung
Parallel title (eng)
Time as dimension of social relations : crises and their displacement
Author
Ako Pire
Abstract (deu)
Die Arbeit rekonstruiert Zeit als Dimension gesellschaftlicher Verhältnisse. Dabei wird zuerst der Stellenwert von Zeit in verschiedenen Theorien diskutiert und die Notwendigkeit von Temporalität als Dimension gesellschaftlicher Verhältnisse in drei Schritten herausgearbeitet. In der Folge wird die zeitliche Dimension des Akkumulationsprozesses untersucht und der Begriff des "spatio temporal fix" kritisch eingeordnet. Ein zeitlicher ist dabei auch stets auf einen räumlichen „Fix“ bezogen. Anschließend an die Analysen David Harveys wird über dessen zu einseitig an einer kapitallogischen Analyse orientierten Konzeption hinausgegangen. In einem nächsten Schritt wird die Regulationstheorie, als ein Ansatz zur Analyse der komplex gegliederten, nie vollständig auf die Warenproduktion zurückzuführenden, Temporalität kapitalistischer Gesellschaften diskutiert. Jede der strukturellen Formen ist dabei historisch konkret verräumlicht wie auch verzeitlicht, die Regulation gesellschaftlicher Verhältnisse ist stets auch die Regulation verschiedener Zeitlichkeiten der Reproduktion und Produktion. Angereichert wird dies auch durch die Einführung von Konzepten wie dem Produktivsystem und jenem der strukturellen Heterogenität, das die (De)Synchronisierung von Gesellschaftsformationen und der sie tragenden Staatsapparate auf verschiedenen Ebenen erklären kann. In einem letzten Schritt werden die entwickelten und diskutierten Konzepte auf die Bearbeitung der Finanzkrise ab 2007 in der Europäischen Union analytisch angewandt. Dabei wird einerseits argumentiert, dass es sich bei den die EU bildenden Gesellschaftsformationen um verschiedenen Akkumulationsteilregime im Rahmen eines internationalen, finanzdominierten Akkumulationsregimes handelt. Andererseits, dass die grundlegenden Probleme, die mit der Eurokrise Anfang der 2010er Jahre offenbar wurden, weiterbestehen und die Synchronisierung einer nächsten Krise im Rahmen der Staatsapparate der verschiedenen räumlichen Ebenen zweifelhaft erscheint.
Keywords (eng)
Crisis TheoryTimeRegulation TheoryPolitical Economy
Keywords (deu)
KrisentheorieZeitRegulationstheoriePolitische Ökonomie
Type (deu)
Number of pages
127