Abstract (deu)
Die Covid-19-Pandemie hat eine Flut an Informationen ausgelöst. Diese hat wiederum zu einer Zunahme von Fehlmeldungen und Desinformationen geführt, die als genauso gefährlich angesehen werden und sich auch genauso schnell verbreiten wie das Virus selbst und dies gerade zu einer Zeit, in der korrekte Informationen Leben retten können. Journalisten, von denen erwartet wird, dass sie der Öffentlichkeit verlässliche Informationen liefern, stehen aufgrund der Pandemie vor wirtschaftlichen, beruflichen, psychologischen und rechtlichen Herausforderungen. Anhand einer Fallstudie der Situation in der belgischen Region Flandern wird untersucht, wie sich die Desinformation im Zusammenhang mit Covid-19 auf die Medienlandschaft in einem demokratischen Land mit einem hohen Maß an Pressefreiheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Online-Desinformation ausgewirkt hat. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden halbstrukturierte qualitative Interviews mit flämischen Medienakteuren durchgeführt. Darüber hinaus wird in der Arbeit erläutert, wie sich die Covid-19-Infodemie weltweit gezeigt hat und auf welche Weise die Coronavirus-Pandemie die Nachrichtenmedien sowohl weltweit als auch lokal herausgefordert hat. Ziel ist es, die Literatur zur Covid-19-Desinformation im Allgemeinen und insbesondere zum Phänomen der Desinformation in Flandern im Besonderen zu erweitern.