Der Zusammenhang von Stress und partnerschaftlichen Faktoren wurde schon vielfach untersucht. Es konnten signifikante Assoziationen zwischen einem erhöhten Stressniveau und einer niedrigeren Partnerschaftsqualität sowie einer verminderten partnerschaftlichen sexuellen Aktivität festgestellt werden. Über die genauen Mechanismen dieses Zusammenhangs herrscht allerdings noch Uneinigkeit. Ein möglicher Moderator im Zusammenhang von Stress und der sexuellen Aktivität könnte die Partnerschaftsqualität darstellen. Bislang gibt es allerdings noch widersprüchliche Befunde zu dieser Beziehung. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang von täglichem Stress, Partnerschaftsqualität und sexueller Aktivität anhand eines ambulanten Assessment-Designs zu überprüfen und mögliche Geschlechterunterschiede zu erfassen. Die Befragung fand im Rahmen einer zweiwöchigen Studie statt, in der die Proband*innen täglich zu sieben fixen Messzeitpunkten Angaben an einem iPod machen sollten. Die Stichprobe setzte sich aus 18 Frauen und 12 Männern zusammen. Dabei handelte es sich physisch und psychisch gesunden Menschen in heterosexuellen Partnerschaften. Die Ergebnisse der Untersuchung konnten den postulierten Einfluss von täglichem Stress auf die Partnerschaftsqualität bestätigen. Entgegen der Erwartungen konnte jedoch kein Effekt von Stress auf das sexuelle Verhalten gefunden werden. Außerdem moderierte die Partnerschaftsqualität den Zusammenhang von Stress und sexueller Aktivität, allerdings nur bei Frauen. Die Ergebnisse widersprechen damit zum Teil der bisherigen Literatur. Da die Effekte nur klein waren, ist jedoch weitere Forschung zu diesen Zusammenhängen notwendig. Zukünftige Studien zu diesem Thema könnten auch noch weitere Faktoren berücksichtigen, die eng mit der Partnerschaftsqualität in Verbindung stehen. Somit könnte möglicherweise ein besseres Verständnis dafür geschaffen werden, wie Stress Beziehungen und das Sexualleben beeinflusst.
The link between stress and relationship outcomes has been confirmed on multiple occasions as significant correlations between high stress levels and low relationship quality as well as diminished sexual activity could have been found. Nevertheless, little is known about the direction of this relationship as well as about exact mechanisms that might moderate this association. Relationship quality has been discussed as a potential moderator between stress and sexual activity. Since research in this field is inclusive, more research is required to establish a clear relationship between these three constructs. Therefore, the present thesis aims at investigating the effects of stress on relationship quality and sexual activity while considering possible gender discrepancies. The research was conducted by using an ambulatory assessment over two weeks. In this study, participants had to answer questions seven times a day using an iPod. The sample consisted of 18 women and 12 men who were physically and mentally healthy heterosexuals in a relationship. The results show a significant effect of stress on relationship quality, but, contrary to expectations, not on sexual activity. Furthermore, a moderating effect of relationship quality on the associations between stress and sexual activity was found. However, this moderating effect was only significant for women. Due to small effect sizes, more research is required. Future research may also consider other factors in this context to create a better understanding of how stress affects couples and their sexual life.
Der Zusammenhang von Stress und partnerschaftlichen Faktoren wurde schon vielfach untersucht. Es konnten signifikante Assoziationen zwischen einem erhöhten Stressniveau und einer niedrigeren Partnerschaftsqualität sowie einer verminderten partnerschaftlichen sexuellen Aktivität festgestellt werden. Über die genauen Mechanismen dieses Zusammenhangs herrscht allerdings noch Uneinigkeit. Ein möglicher Moderator im Zusammenhang von Stress und der sexuellen Aktivität könnte die Partnerschaftsqualität darstellen. Bislang gibt es allerdings noch widersprüchliche Befunde zu dieser Beziehung. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang von täglichem Stress, Partnerschaftsqualität und sexueller Aktivität anhand eines ambulanten Assessment-Designs zu überprüfen und mögliche Geschlechterunterschiede zu erfassen. Die Befragung fand im Rahmen einer zweiwöchigen Studie statt, in der die Proband*innen täglich zu sieben fixen Messzeitpunkten Angaben an einem iPod machen sollten. Die Stichprobe setzte sich aus 18 Frauen und 12 Männern zusammen. Dabei handelte es sich physisch und psychisch gesunden Menschen in heterosexuellen Partnerschaften. Die Ergebnisse der Untersuchung konnten den postulierten Einfluss von täglichem Stress auf die Partnerschaftsqualität bestätigen. Entgegen der Erwartungen konnte jedoch kein Effekt von Stress auf das sexuelle Verhalten gefunden werden. Außerdem moderierte die Partnerschaftsqualität den Zusammenhang von Stress und sexueller Aktivität, allerdings nur bei Frauen. Die Ergebnisse widersprechen damit zum Teil der bisherigen Literatur. Da die Effekte nur klein waren, ist jedoch weitere Forschung zu diesen Zusammenhängen notwendig. Zukünftige Studien zu diesem Thema könnten auch noch weitere Faktoren berücksichtigen, die eng mit der Partnerschaftsqualität in Verbindung stehen. Somit könnte möglicherweise ein besseres Verständnis dafür geschaffen werden, wie Stress Beziehungen und das Sexualleben beeinflusst.
The link between stress and relationship outcomes has been confirmed on multiple occasions as significant correlations between high stress levels and low relationship quality as well as diminished sexual activity could have been found. Nevertheless, little is known about the direction of this relationship as well as about exact mechanisms that might moderate this association. Relationship quality has been discussed as a potential moderator between stress and sexual activity. Since research in this field is inclusive, more research is required to establish a clear relationship between these three constructs. Therefore, the present thesis aims at investigating the effects of stress on relationship quality and sexual activity while considering possible gender discrepancies. The research was conducted by using an ambulatory assessment over two weeks. In this study, participants had to answer questions seven times a day using an iPod. The sample consisted of 18 women and 12 men who were physically and mentally healthy heterosexuals in a relationship. The results show a significant effect of stress on relationship quality, but, contrary to expectations, not on sexual activity. Furthermore, a moderating effect of relationship quality on the associations between stress and sexual activity was found. However, this moderating effect was only significant for women. Due to small effect sizes, more research is required. Future research may also consider other factors in this context to create a better understanding of how stress affects couples and their sexual life.