Abstract (deu)
Enoxaparin ist ein Arzneistoff der Substanzklasse der niedermolekularen Heparine und wird in der Intensivmedizin sehr oft zur Prophylaxe und Therapie von venösen Thromboembolien, d.h. von tiefen Venenthrombosen und Pulmonalembolien, häufig eingesetzt. Durch Enoxaparin wird Antithrombin III aktiviert, welches daraufhin sehr selektiv den Gerinnungsfaktor Xa hemmt. Der Faktor steht somit nicht mehr für die Gerinnungskaskade zur Verfügung. Diese Hemmung des Gerinnungsfaktors Xa, auch Anti-Xa Aktivität genannt, kann mithilfe von Labortests bestimmt und gemessen werden. Die Hersteller von Enoxaparin empfehlen in hohen therapeutischen Dosierungen eine Kontrolle der Anti-Xa Aktivität, um eine Akkumulation des Arzneistoffs und ein daraus resultierendes Blutungsrisiko zu verhindern.
Über die Messung der Anti-Xa Aktivität in prophylaktischer Dosierung von Enoxaparin um eine ausreichende Thromboseprophylaxe zu überwachen herrscht große Uneinigkeit be- züglich der Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens. Diese Fragestellung soll in der vorliegenden Diplomarbeit aufgearbeitet und genau beleuchtet werden.
Retrospektiv werden Patientenakten eines halben Jahres von 6 Intensivstationen des All- gemeinen Krankenhauses der Stadt Wien untersucht und ausgewertet. Nachdem nach Enoxaparingabe und Vorhandensein von anti-Xa Aktivitätsmessungen gefiltert wird, können insgesamt 220 Patientinnen und Patienten in diese Auswertung eingeschlossen werden. Die Patientenakten dieser Patientinnen und Patienten werden nach dokumentierten Thrombosen, speziell nach tiefen Venenthrombosen, untersucht. Nach der Recherche werden die gemessenen Anti-Xa Aktivitätswerte in Relation zum Auftreten von thrombotischen Ereignissen gesetzt.