Abstract (deu)
Obwohl personalisierte politische Werbung auf Facebook üblich ist, bleibt unklar, wie kritisch Menschen mit solchen politischen Botschaften umgehen. Da Facebook zu einer neuen Domäne für Politiker und Parteien wird, um mit potentiellen Wählern in Kontakt zu treten, müssen die Konsequenzen für die Politik und für die Gesellschaft als Ganzes betrachtet werden. In dieser Studie wird in einem 3 (nicht personalisiert vs. gering personalisiert vs. stark personalisiert) x 2
(Quelle: ÖVP vs. Die Grünen) Online-Umfrageexperiment (N = 126) untersucht, ob die TeilnehmerInnen in der Lage sind, gesponserte Inhalte von nicht-gesponserten Inhalten zu unter
scheiden und kritisch zu reflektieren. Dabei wurden auch Effekte von unterschiedlichen Personal
isierungsgraden untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Rezipienten bei stark person
alisierten Inhalten diese mit höherer Wahrscheinlichkeit erkennen, was zu stärkeren negativen
Emotionen führt und letztlich die Bewertung gegenüber der politischen Partei sowie das Vertrauen
in die Demokratie senkt. Dieser Effekt ist parteiunabhängig gewesen. In Übereinstimmung mit vorheriger Literatur zeigte sich zudem, dass je höher der Inhalt personalisiert ist, desto mehr wird
dessen Offenlegung anerkannt. Überraschenderweise konnten in der vorliegenden Studie keine Auswirkungen auf Datenschutzbedenken gefunden werden, welche das Erkennen von gesponserten Inhalten, unabhängig davon, wie stark personalisiert die Beiträge sind, verstärken.