Title (eng)
The role of emotions in tax compliance behavior
Parallel title (deu)
Die Rolle von Emotionen für Steuer-Compliance-Verhalten
Author
Janina Enachescu
Advisor
Erich Kirchler
Assessor
Erich Kirchler
Abstract (deu)
Individuelles Steuerverhalten wurde sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter psychologischen Gesichtspunkten intensiv untersucht. Eine große Anzahl and Studien gibt Einblicke in sozioökonomische Faktoren, die Compliance-Entscheidungen beeinflussen. Trotz des zunehmenden Interesses an Emotionen in der Forschungsgemeinschaft sind die Ergebnisse zu den Auswirkungen von Emotionen auf das Steuerverhalten von Individuen rar. Diese Dissertation erweitert die vorhandene Literatur um eine umfassende Reihe von Studien, die unter Verwendung verschiedener Forschungsmethoden Einblicke in die Rolle von Emotionen auf Steuerverhalten aus verschiedenen Perspektiven bieten. Diese kumulative Dissertation umfasst vier Forschungsartikel:
Studie 1 ist ein Review über Studien, in denen die Annahmen des Slippery Slope Framework getestet wurden. Das Slippery Slope Framework beschreibt die Auswirkungen von Vertrauenswürdigkeit und Macht der Steuerbehörden auf die Steuer-Compliance von Individuen. Obwohl das Framework weithin akzeptiert und seine Annahmen hauptsächlich bestätigt sind, weist diese Überprüfung auf offene Fragen hin, da die dynamische Wechselwirkung zwischen den beiden Dimensionen noch nicht vollständig geklärt ist. Ein besseres Verständnis der Rolle von Emotionen in diesem Kontext soll dazu beitragen, diese offenen Fragen zu beleuchten.
Als erster Schritt zum Verständnis der Auswirkungen von Emotionen auf Steuer-Compliance wurde die allgemeinen Auswirkungen von positiven und negativen Emotionen in einer experimentellen Umfrage untersucht, die unter selbständigen Steuerzahlern aus der Türkei durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen zum Beispiel, dass Durchsetzungsmaßnahmen wie Prüfungen und Geldbußen negative Emotionen hervorrufen, die erzwungene Compliance-Absichten sowie Absichten zur Steuerhinterziehung auslösen.
In Studie 3 wurde anhand einer Studie, die qualitative und quantitative Methoden einsetzte untersucht, welche spezifischen Emotionen im Zusammenhang mit der Zahlung von Steuern relevant sind und in welchen Situationen sie ausgelöst werden. Diese Studie lieferte ebenfalls erste Einblicke in die Beziehung zwischen spezifischen Emotionen und Compliance-Absichten. Wut und Selbstbeschuldigung standen in einem negativen Zusammenhang mit Compliance-Absichten und sollten daher in Steuerverfahren vermieden werden.
Nachdem die Relevanz integraler Emotionen für Steuer-Compliance festgestellt wurde, wurde der Einfluss beiläufiger Emotionen auf die Steuer-Compliance in einer experimentellen Studie untersucht. Trotz einer erfolgreichen Manipulation von Emotionen im Labor konnte kein Einfluss von beiläufigen Emotionen wie Wut, Angst und Glück auf das Compliance-Verhalten gezeigt werden.
Insgesamt liefert diese Dissertation zahlreiche Belege für die Bedeutung integraler Emotionen für Steuer-Compliance Entscheidungen und unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung emotionaler Erfahrungen von Steuerzahlern bei der Gestaltung der Steuerpolitik.
Abstract (eng)
Tax compliance behavior has been intensively investigated both from an economic and psychological standpoint. A large body of literature gives insights into socio-economic factors influencing compliance decisions. However, despite the rising interest in emotions in the re-search community at large, findings on the impact of emotions on tax compliance is scarce. This dissertation extends the existing literature by a comprehensive set of studies that provides insight into the role of emotions in tax compliance behavior from different perspectives, using a variety of research methods. This cumulative dissertation comprises four research articles:
Study 1 is a review on studies testing the assumptions of the Slippery Slope Frame-work, which describes the impact of trustworthiness and power of tax authorities on compliance. While the framework is widely accepted and its assumptions mainly con-firmed, this review points to unanswered questions as the dynamic interaction between the two dimensions is not yet completely understood. A better understanding of emo-tions in taxation shall help to shed light on these open questions.
As a first step towards understanding the impact of emotions on tax compliance, the general impact of positive versus negative affect was investigated in an experimental survey study conducted with self-employed taxpayers from Turkey. Results show for instance that enforcement measures, such as audits and fines, elicit negative affect which triggers enforced compliance intentions as well as intentions to evade taxes.
Using a mixed-methods approach, Study 3 investigated which specific emotions are relevant in the context of paying taxes and in which situations they are elicited. First insights into the relationship between specific emotions and compliance intentions are also provided by this study. Anger and self-blame showed to be negatively related to compliance intentions and should thus be avoided in taxation procedures.
Finally, after having established the relevance of integral emotions for tax compli-ance, the impact of incidental emotions on tax compliance behavior was investigated in an experimental study. Despite a successful manipulation of emotions in the lab, no influence of incidental emotions anger, fear and happiness on compliance behavior could be shown in the lab.
Overall, this dissertation provides ample evidence for the importance of integral emotion for tax compliance decisions and underlines the importance to take emotional experiences of taxpayers into account when designing tax policies.
Keywords (eng)
tax complianceintegral emotionsincidental emotionsqualitative methodsexperimental research
Keywords (deu)
Steuer-Complianceintegrale Emotionenbeiläufige Emotionenqualiative Forschungsmethodenexperimentelle Forschung
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1390368
rdau:P60550 (deu)
1 Band (verschiedene Seitenzählungen) : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
131
Association (deu)
Title (eng)
The role of emotions in tax compliance behavior
Parallel title (deu)
Die Rolle von Emotionen für Steuer-Compliance-Verhalten
Author
Janina Enachescu
Abstract (deu)
Individuelles Steuerverhalten wurde sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter psychologischen Gesichtspunkten intensiv untersucht. Eine große Anzahl and Studien gibt Einblicke in sozioökonomische Faktoren, die Compliance-Entscheidungen beeinflussen. Trotz des zunehmenden Interesses an Emotionen in der Forschungsgemeinschaft sind die Ergebnisse zu den Auswirkungen von Emotionen auf das Steuerverhalten von Individuen rar. Diese Dissertation erweitert die vorhandene Literatur um eine umfassende Reihe von Studien, die unter Verwendung verschiedener Forschungsmethoden Einblicke in die Rolle von Emotionen auf Steuerverhalten aus verschiedenen Perspektiven bieten. Diese kumulative Dissertation umfasst vier Forschungsartikel:
Studie 1 ist ein Review über Studien, in denen die Annahmen des Slippery Slope Framework getestet wurden. Das Slippery Slope Framework beschreibt die Auswirkungen von Vertrauenswürdigkeit und Macht der Steuerbehörden auf die Steuer-Compliance von Individuen. Obwohl das Framework weithin akzeptiert und seine Annahmen hauptsächlich bestätigt sind, weist diese Überprüfung auf offene Fragen hin, da die dynamische Wechselwirkung zwischen den beiden Dimensionen noch nicht vollständig geklärt ist. Ein besseres Verständnis der Rolle von Emotionen in diesem Kontext soll dazu beitragen, diese offenen Fragen zu beleuchten.
Als erster Schritt zum Verständnis der Auswirkungen von Emotionen auf Steuer-Compliance wurde die allgemeinen Auswirkungen von positiven und negativen Emotionen in einer experimentellen Umfrage untersucht, die unter selbständigen Steuerzahlern aus der Türkei durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen zum Beispiel, dass Durchsetzungsmaßnahmen wie Prüfungen und Geldbußen negative Emotionen hervorrufen, die erzwungene Compliance-Absichten sowie Absichten zur Steuerhinterziehung auslösen.
In Studie 3 wurde anhand einer Studie, die qualitative und quantitative Methoden einsetzte untersucht, welche spezifischen Emotionen im Zusammenhang mit der Zahlung von Steuern relevant sind und in welchen Situationen sie ausgelöst werden. Diese Studie lieferte ebenfalls erste Einblicke in die Beziehung zwischen spezifischen Emotionen und Compliance-Absichten. Wut und Selbstbeschuldigung standen in einem negativen Zusammenhang mit Compliance-Absichten und sollten daher in Steuerverfahren vermieden werden.
Nachdem die Relevanz integraler Emotionen für Steuer-Compliance festgestellt wurde, wurde der Einfluss beiläufiger Emotionen auf die Steuer-Compliance in einer experimentellen Studie untersucht. Trotz einer erfolgreichen Manipulation von Emotionen im Labor konnte kein Einfluss von beiläufigen Emotionen wie Wut, Angst und Glück auf das Compliance-Verhalten gezeigt werden.
Insgesamt liefert diese Dissertation zahlreiche Belege für die Bedeutung integraler Emotionen für Steuer-Compliance Entscheidungen und unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung emotionaler Erfahrungen von Steuerzahlern bei der Gestaltung der Steuerpolitik.
Abstract (eng)
Tax compliance behavior has been intensively investigated both from an economic and psychological standpoint. A large body of literature gives insights into socio-economic factors influencing compliance decisions. However, despite the rising interest in emotions in the re-search community at large, findings on the impact of emotions on tax compliance is scarce. This dissertation extends the existing literature by a comprehensive set of studies that provides insight into the role of emotions in tax compliance behavior from different perspectives, using a variety of research methods. This cumulative dissertation comprises four research articles:
Study 1 is a review on studies testing the assumptions of the Slippery Slope Frame-work, which describes the impact of trustworthiness and power of tax authorities on compliance. While the framework is widely accepted and its assumptions mainly con-firmed, this review points to unanswered questions as the dynamic interaction between the two dimensions is not yet completely understood. A better understanding of emo-tions in taxation shall help to shed light on these open questions.
As a first step towards understanding the impact of emotions on tax compliance, the general impact of positive versus negative affect was investigated in an experimental survey study conducted with self-employed taxpayers from Turkey. Results show for instance that enforcement measures, such as audits and fines, elicit negative affect which triggers enforced compliance intentions as well as intentions to evade taxes.
Using a mixed-methods approach, Study 3 investigated which specific emotions are relevant in the context of paying taxes and in which situations they are elicited. First insights into the relationship between specific emotions and compliance intentions are also provided by this study. Anger and self-blame showed to be negatively related to compliance intentions and should thus be avoided in taxation procedures.
Finally, after having established the relevance of integral emotions for tax compli-ance, the impact of incidental emotions on tax compliance behavior was investigated in an experimental study. Despite a successful manipulation of emotions in the lab, no influence of incidental emotions anger, fear and happiness on compliance behavior could be shown in the lab.
Overall, this dissertation provides ample evidence for the importance of integral emotion for tax compliance decisions and underlines the importance to take emotional experiences of taxpayers into account when designing tax policies.
Keywords (eng)
tax complianceintegral emotionsincidental emotionsqualitative methodsexperimental research
Keywords (deu)
Steuer-Complianceintegrale Emotionenbeiläufige Emotionenqualiative Forschungsmethodenexperimentelle Forschung
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1390369
Number of pages
131
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